Rezension

Rasant, hart, fesselnd

Asphalt. Ein Fall für Julia Wagner - Axel Hollmann

Asphalt. Ein Fall für Julia Wagner
von Axel Hollmann

Bewertet mit 5 Sternen

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Julia Wagner hat den Job als Kommissarin beim Berliner LKA wegen einer dummen Affäre mit Frank, einem verheirateten Kollegen, geschmissen. Seitdem schlägt sich die toughe 29-jährige als Sensationsreporterin für eine Boulevardzeitung durch. Als Frank unvermittelt wieder auftaucht, ahnt Julia schon, dass das Ärger bedeutet. Und tatsächlich, bald sind eine Motorradgang und die Polizei hinter ihr her.

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Der Klappentext klingt im Gegensatz zum Buch wirklich unspektakulär. Es steckt so viel Spannung, Action, Gefühl, Mensch darin, dass ich hoffe, dem Buch mit meiner Rezi gerecht werden zu können.
Die Spannung fängt ganz easy-peasy an und eh man sich versieht, befindet man sich, genau wie Julia, die Protagonistin, in einem Sumpf aus Verrat, Mord, Klüngel und Lügen. Der Leser erlebt alles aus Julias Perspektive mit und wird genauso überrascht, belogen oder verfolgt. Da auch noch an jedem Kapitelende mindestens ein kleiner Cliffhanger vorhanden ist, konnte ich das Buch schwerlich aus der Hand legen. Ich wollte immer wissen, wie es weiter geht. Der Spannungsbogen wurde von Hollmann hervorragend inszeniert und auch wenn dies nun der Auftakt zu einer Julia-Wagner-Reihe ist, gab es ein befriedigendes, rundes Ende. Die Handlung plätscherte aus und fast alle offenen Fragen wurden geklärt. Ja, es bleiben einige offen, dies ist aber a) dem Nachfolgeband zuträglich und b) für den aktuellen Band nicht so dramatisch.
Die Charaktere sind sehr lebendig und authentisch und vor allem Frank, Julias Ex, wurde dem Spruch meiner Omma „Der hatte die Wahl zwischen Bulle oder Ganove“ gerecht. Alle Charaktere besitzen ihre Ecken und Kanten und allen voran Julia, die besonders viele Ecken und Kanten besitzt. Dies mag dem einen oder anderen zu heftig, Julia zu tough sein, aber mir hat es gut gefallen, dass sie zwar knallhart ist, aber trotzdem ein Herz hat.
Der Schreibstil Hollmanns ist locker-flockig lesbar und besonders in den Action-Szene schön kurz, knapp, knackig - da spürte ich förmlich die Luft brennen. Einzig ein paar Kleinigkeiten bei Handgreiflichkeiten waren mir ein wenig unlogisch. Das mag daran liegen, dass ich einen Selbstbehauptungskurs bei der Polizei absolviert habe und weiß, wo es weh tu und wo ein Schlag ziemlich wirkungslos ist. Aber das ist nur eine Kleinigkeit, die dem Lesevergnügen und der Spannung keinen Abbruch tut.
Ein super Debüt-Krimi-Thriller, dem ich gern die volle Sternzahl verpasse und auf dessen Fortsetzung ich mich bereits freue.