Rezension

Rasant, spannend und beängstigend

Opferstille -

Opferstille
von Sandrone Dazieri

Bewertet mit 4 Sternen

Nach den Ereignisse in Venedig muss Colomba weit mehr als ihre körperlichen Blessuren pflegen und heilen. Viel mehr Probleme macht ihr die Dantes Entführung durch den falschen Polizisten Leo Bonaccorso und sie trauert immernoch um diesen Verlust. Sie wohnt recht einsam und abgelegen und so sieht sie sich eines morgens in ihrem Schuppen erschrocken einem halbnackten, verängstigten und blutbefleckten großen Jungen gegenüber. Der Junge zeigt deutliche Anzeichen von Autismus und scheint der einzige Überlebend eines Familienmassakers zu sein. Tommy, so heißt der Junge steigt recht schnell zum Hauptverdächtigen auf, was Colomba so gar nicht nachvollziehen kann.

Schwarzer Engel endete mit dem Verschwinden bzw. der Entführung von Dante Torres, während Colomba Caselli augenscheinlich tödlich verletzt am Boden lag. Colomba hat den brutalen Angriff dann am Ende zwar überlebt, ist aber seither beurlaubt. Sie hat den Verlust von Dante Torres noch nicht verarbeitet und hofft insgeheim immer noch, sie würde etwas von ihm hören.

Tommy

Tommys plötzliches auftauchen konfrontiert sei mit Wucht mit all den Erinnerungen an Dante, die sie tief vergraben glaubte. Alles was Tommy ihr so nach und nach offenbart verstärkt in ihr den Eindruck, das sowohl Tommy als auch Dante von der derselben Person gefangen gehalten, dominiert und gequält wurden. Aber ein teil seiner Verhaltensweisen lassen sie plötzlich auch die starke Verbindung zwischen dem Entführer und den Entführten, die ihn Vater nennen erkennen.

Vergangenheit

Colomba will die dünne Spur, die Tommy ihr zu dem grausamen Kindesentführer liefert unbedingt zurückverfolgen - immer in der Hoffnung Dante wiederzufinden, ihn zu retten, seine neuerliche Entführung zu rächen und dieser geheimnisvollen Organisation endgültig das Handwerk zu legen.  Sie macht sich also auf den Weg und entdeckt Dantes Vergangenheit, seine Gegenwart und die all die Verflechtungen und Verschwörungen mit Politik und Wirtschaft.

Tempo

In einem mehr als rasanten Tempo entwickelt sich die Geschichte weiter, abgerieben durch diverse Wendungen, die Eröffnung neuer Fronten und dann doch wieder unvorhersehbare Umkehrungen. In kurzen, knappen Kapiteln steuere ich atemlos durch die Geschichte und fürchte mich beinahe vor der nächsten Entdeckung, vor der nächsten Wendung. Am Ende steht dann die Entdeckung des letzten, schrecklichsten und grausamsten Gegners und mündet in einem heftigen Showdown.

Mein Fazit:

Opferstille von Sandrone Dazieri  ist das wirklich würdige Ende einer wahnsinnig beeindruckenden Trilogie. Hier empfehle unbedingt mit dem ersten Teil zu beginnen, weil die Entwicklung der Charaktere handlungsbestimmend ist.