Rezension

rasant und spannend

Die Macht der Rache - H. C. Scherf

Die Macht der Rache
von H. C. Scherf

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt. Dirk wird wegen dreifachen Mordes zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Auch nach mehreren Jahren beteuert er weiterhin seine Unschuld. Als nach gut sieben Jahren ein hartnäckiger Ermittler, welcher bekannt ist dafür, dass er alte uneindeutige Fälle wieder aufwühlt und für Gerechtigkeit sorgt, sich seinem Fall zuwendet, ist er bald wieder auf freiem Fuß. Doch ist er wirklich unschuldig? Neue Untersuchungen scheinen das zu bestätigen, Aber wie kommen dann einige persönlichen Dinge von ihm an einem der Tatorte?

 

Wertung. H. C. Scherf hat hier ein sehr interessantes Thema aufgegriffen. Im Verlauf des Buches werden die Atmosphäre in der JVA und in seiner Familie aufgezeigt und erzeugen eine durchaus real erscheinende Szenerie. Unverschnörkelt kommt er auf den Punkt und lässt dem Leser viel Gelegenheit seine Fantasie zu entfalten. Doch nicht so, als müsse er sich das Szenario selbst zusammenstellen, sondern eher durch Denkanregungen. Es gibt keine ausschweifenden Erklärungen. Der Satzbau ist verständlich und angenehm.

Das Buch beginnt im ersten Kapitel mit einer Episode, die die Spannungskurve nach oben jagt. Im Anschluss kommt eine Rückblende. Hier wird die Begebenheit der Urteilsverkündung dargestellt. In dem Verlauf der anschließenden sieben Jahre Gefängnis erlebt Dirk so einige heikle Situationen, in die uns Scherf mit hinein nimmt. Auch mit wenig Worten erlebt der Leser das Leben in der JVA sehr lebendig. Intrigen und Machtkämpfe, wie es uns schon vieler Orts zu Ohren gekommen ist, beherrschen hier den Alltag. Aber auch in Dirks Privatleben tut sich so Einiges. Die Perspektive schwenkt immer mal wieder zu seiner Frau Beate hinüber. So hat der Leser auch die Möglichkeit das Leben während der Inhaftierung außerhalb der JVA zu verfolgen.

Der Titel des Buches bezieht sich meines Erachtens nach eindeutig auf den Ausgang des Buches und ja, er passt definitiv. Auch das Cover ist passend der Szenerie.

Inhaltlich gab es allerdings kleine Stolpersteine. Einiges wirkte etwas unrealistisch oder auch oberflächlich. Mal fehlte was und mal hätte es ruhig etwas weniger sein können. Man bedenke, dass Herr Scherf erst seit ca. zwei Jahren ( laut seiner Information) Thriller  schreibt. Dafür ist er mega gut.

 

Fazit: Dies war mein erster Scherf und ich war ehrlich gesagt recht begeistert. Zumal ich es in einer von ihm geleiteten Leserunde lesen durfte. Kritik und Vorschläge wurden positiv angenommen. Er erläuterte seine Gedankengänge und argumentierte verständlich. Selten ist ein Autor so offen gegenüber seinen Lesern.

Im Kurzen und Ganzen, ... ein sehr sympathischer Autor. Seinen kurzen und knackigen Stil habe ich schnell lieben gelernt und freue mich darauf weitere Werke von ihm zu lesen.