Rezension

Schattenauge

Schattenauge - Nina Blazon

Schattenauge
von Nina Blazon

Bewertet mit 4 Sternen

Die 16-jährige Zoë tanzt für ihr Leben gern in diversen Clubs der Stadt, denn nur beim Tanzen kann sie den ganzen Frust und Stress herauslassen. Wenn sie tanzt, vergisst sie, dass sie ständig auf ihren jüngeren Bruder aufpassen muss und dadurch so gut wie keine Freiheiten hat, ihre schlechten Schulnoten und dass ihr Ex-Freund sie vor knapp 3 Wochen mit ihrer besten Freundin Ellen betrogen hat. Eines Abends lernt sie in einem Club den Albino Irves kennen. Sie ist sich nicht sicher, ob sie ihn mag, aber die beiden scheinen auf einer Wellenlänge zu liegen. Bei Irves Freund Gil sieht das ganz anders aus - dieser ist ihr sofort unsympathisch. Obwohl sie sich ihrer Unsicherheit gegenüber Irves klar ist, verabredet sie sich wieder mit ihm.

Eines Nachts jedoch wird Zoë von einem Tier angegriffen - und erleidet einen Blackout. Als sie wieder zu sich kommt, hat sie Blut an ihren Händen. Was ist passiert? Und warum scheint ausgerechnet der ihr unsympathische Gil immer wieder ihre Nähe zu suchen und sie zu beobachten? Was führt er im Schilde?

Doch Irves und Gil sind nicht das, wofür Zoë und der Rest der Welt sie hält. Sie sind Panthera, Menschen mit einem Raubtierschatten, der in Gefahrensituationen die Kontrolle übernimmt. Unter ihnen herrscht ein Kodex: Töte nie einen deiner eigenen Art und halte dich aus fremden Revieren heraus. Was Zoë noch nicht ahnt, auch in ihr lebt ein Raubtierschatten, der kurz davor ist, zu erwachen. Irves und Gil wissen dies und Gil hat sich zum Ziel gesetzt, Zoë zu schützen, bis auch ihr Schatten erwacht ist, denn solange sie ihre Kräfte nicht innehat, ist sie in dauerwährender Gefahr.

Dann werden jedoch nach und nach die Leichen verschiedener Panthera gefunden - sie wurden allesamt ermordet. Der Täter scheint einer von ihnen zu sein, doch wer? Wer bricht den Kodex und tötet seine eigene Art? Und Zoës Wandlung rückt immer näher und damit auch die Gefahr, den Mörder auf sich aufmerksam zu machen ...

Mystik im Großstadtdschungel. Der Plot wurde sehr detailliert und mystisch-angehaucht ausgearbeitet. Die Protagonisten, allen voran Zoë, Irves und Gil weisen sehr viel Tiefe auf und ganz wundervoll fand ich die Wandlung innerhalb der Geschichte, gerade von Zoë und Gil beschrieben. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, wobei ich mir bestimmte Szenen gerne grusseliger gewünscht hätte, das Potential dazu war auf jeden Fall gegeben. Alles in allem ein wunderbar mystisch-angehauchtes Jugendbuch, dass mir angenehme Lesestunden bereitet hat.