Schöner Lesepass!
Nathalie Schilling, gerade mal Anfang 40, moderiert u.a. eine Büchersendung, doch der Job macht ihr keinen Spaß. Immer muss sie Bücher anpreisen, die sie persönlich grottenschlecht findet. Ihre Kochkolumne macht ihr auch keinen rechten Spaß mehr. Und überhaupt, irgendwie ist Nathalie unzufrieden. Nathalie, die etwas chaotische Singelfrau, die ihren Job nicht mag. Nathalie, die auf die große Liebe wartet und sie ausgerechnet in ihrem Psychologen findet. Meint sie. Regelmäßig erzählt sie hm ihr ganzes Leid. Manchmal ist sie kaum zu stoppen, verheddert sich in ewig langen Sätzen, kommt von einem zum nächsten Thema und verliebt sich schließlich in ihn. Doch was ist mit Theodor? Irgendwie beißt er nicht an. Kein Wunder, denn Theodor liebt David. David, ein typischer Künstler, der eine Zeit lang nur Hummer gemalt hat und noch immer auf den großen Durchbruch wartet. Und David will sich von Theodor trennen, der daraufhin selbst in eine große Sinnkrise verfällt. Er ist genervt und unkonzentriert und hat das Gefühl, selbst auf die Couch zu müssen. David, nun allein und auf sich gestellt, vermisst seinen Theodor dann aber doch recht schnell. Ob sie wieder zusammen kommen? Nathalie lernt im Treppenhaus Theodors Mutter kennen, eine resolute alte Dame, die ihr mit einem einzigen Tipp besser hilft, als es die langen Sitzungen bei Theodor auf der Couch geschafft haben. Nathalie krempelt ihr Leben um. Sie startet eine Bücher-Befreiungsaktion und nimmt ihr Leben neu in die Hand.
„Ein Hummer macht noch keinen Sommer“ ist ein herrlich erfrischendes Sommer-Buch, das ich unheimlich gerne gelesen habe! Tanja Wekwerth hat es wieder mal verstanden, besondere Charaktere zu zeichnen, die mir schnell ans Herz gewachsen sind. Die Personen sind originell, menschlich, Personen von nebenan. Personen wie du und ich. Es geht um Freundschaft, Liebe und das große Glück. Es geht um das Leben an sich mit all seinen Höhen und Tiefen. Die meisten Szenen sah ich bildhaft vor mir. Beim Lesen hatte ich immer ein Schmunzeln im Gesicht, oft musste ich lachen. Was es mit dem Hummer an sich und dem Mops im Speziellen auf sich hat, das wird hier nicht verraten. Ganz toll finde ich auch die Beschreibungen der Cafés, Restaurants und Ausflugsziele im Anhang. Ganz sicher werde ich einige Ziele in Angriff nehmen, wenn ich 2014 endlich wieder einmal nach Berlin reise. „Ein Hummer macht noch keinen Sommer“ – absolut empfehlenswert! Lustig, spritzig, rasant, komödiantisch. Für die beste Freundin, die tolle Kollegin, die liebe Nachbarin. Und natürlich auch männergeeignet!