Rezension

Schöner Schreibstil, nur leider nicht meins

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle -

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle
von Anne Freytag

Bewertet mit 2.5 Sternen

~Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle von Anne Freytag~

 

 

Inhalt:

Sally ist 19 Jahre alt und ist zusammen mit ihrer chaotischen Familie durch den Corona Lockdown eingesperrt. Sie ist eher eine ruhige Person und passt sich anderen gut an und versucht niemanden ärger zu machen, dass sie dabei aber vergisst, das auch sie dort ist drängt sie immer weiter in die Rolle einer Nebendarstellerin in ihren eigenen Leben. Während ihre Mutter mal wieder mit ihrer Schwester Franny diskutiert oder ihren Bruder Charlie erklärt, wie das Leben funktioniert, taucht sie lieber in der Badewanne oder in ihrem Zimmer ab und denkt über ihr Leben nach.

Als dann nicht nur ihr Ex-Freund Felix sie zurückhaben möchte, sondern auch noch die ach so perfekt ältere Leni bei ihnen einzieht, von der ihre Mutter immer schwärmt, wird ihr Leben noch chaotischer, rüttelt sie aber auch endlich aus ihrer Nebendarstellerrolle auf.

 

 

Meine Meinung:

Ich muss vorab direkt sagen, dass ich beim lesen dieses Buches sehr schnell gemerkt habe, das ich kein Fan von Coming-of-Age Young Adult Bücher bin und wohl nie wieder nach so einen greifen werde. Das hatte aber wirklich gar nichts mit dem Buch an sich oder dem Schreibstil der Autorin zu tun, sondern einfach daran, dass ich kein Fan des Genres ist. Wer solche Bücher aber liebt, wird in diesem Buch bestimmt ein kleines Meisterwerk finde.

Nun aber wirklich zu meiner Meinung:

Ich bin ein sehr großer Fan von dem Schreibstil von Anne Freytag. Es war einfach so poetisch, sie hat immer die perfekten Worte gefunden, um die Gefühle durch Vergleiche und Formulierungen darzustellen und die Atmosphäre, die sie dabei erschaffen hat, war einfach so real, das ich mich so oft in Sally selbst gefunden habe.

Das Buch ist auch mein erstes Buch, das zu der Zeit von Corona spielt und ich war schon sehr gespannt darauf, wie die Autorin die Zeit und die Gefühle damals darstellen würde, da ich mir darunter eigentlich nur einen sehr tristen Alltag vorstellen könnte bei den nichts passiert, aber da habe ich falls gedacht. Durch Sally Chaotische Familie, bestehend aus ihrer egozentrischen Mutter Marianne, ihren lieben Bruder, ihrer feministischen Schwester Franny und ihren kleinen Bruder Henry, war das Leben dann doch nicht langweilig, als dann auch noch ihr Ex Felix und die Kollegin ihrer Mutter Leni aufgetaucht sind, wurde es dann besonders chaotisch.

Allgemein war die Handlung aber trotzdem nicht gerade abwechslungsreich. Sie wurde hauptsächlich von Sally aber auch von Leni erzählt und bestand auch meist nur aus Gedankengängen und nicht gerade vielen Dialogen, die dann meistens auch nur Streits waren.

Dabei bekam ich auch oft das Gefühl, das sich viele Inhalte gedoppelt haben, nur anders formuliert wurden. Dadurch zog die Handlung sich doch sehr und besonders am Anfang, hatte ich oft nicht wirklich Lust auf das Buch, da es einfach langweilig war.

Als dann aber die Luft zwischen der Familie anschwellte und sich langsam die Konflikte anbahnten, auch wegen der Gefühle von Sally zu Felix und Leni, wurde das Buch dann doch wieder interessanter.

Besonders gut dargestellt fand ich aber auch die schwere und Traurigkeit der Gefühle von Sally und Leni, die beiden ihren Platz in der Gesellschaft noch nicht gefunden haben und diesen noch finden müssen.

Die Lovestory zwischen Leni und Sally war für mich auch nicht das Beste, da ich ihre Gefühle dahin gehend nicht wirklich verstanden habe, besonders da es dann auch noch so schnell passiert ist und da eigentlich noch Felix war, der auch irgendwie eher wie ein Konfliktfigur wirkte, als wie eine „richtige“ Figur.

 

 

Fazit:

„Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle“ bekommt von mir 2,5 von 5 Sternen und wird bestimmt sehr viele Menschen dort draußen begeistern, die sich noch nicht selbst gefunden haben oder große Fans von Coming-of-Age Geschichten sind, ich kann nur leider sagen, das es nichts für mich war und ich zukünftig die Finger von solchen Büchern lassen werde.