Rezension

Vom Neben- zum Hauptcharakter im eigenen Leben

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle -

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle
von Anne Freytag

Lenis Leben steht ziemlich Kopf, seit ein zweiter Lockdown verhangen wurde. Ihre beste Freundin ist einfach weggezogen, mit ihrem Freund läuft es auch alles andere als gut und eigentlich wollte sie in eine WG mit ihrem Bruder ziehen. Als dann allerdings Leni, die neue Kollegin ihrer Mutter, welche etwas älter als Sally ist, bei Sallys Familie einzieht, ist Sally alles andere als begeistert und möchte sie eigentlich nur hassen. So leicht ist das allerdings nicht und es fällt Sally immer schwerer Leni nicht zu mögen …

Die Protagonisten:

Sally hat ihr Abitur gemacht und ist nun etwas perspektivlos, da ihr Corona einen großen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Ich habe ziemlichen Respekt vor ihr, denn ihre Familie scheint ziemlich anstrengend zu sein, vor allem ihre Mutter. Sally ist sympathisch, auch wenn sie oft auf eine etwas kindliche Weise trotzig wirkt.

Leni mag ich sehr. Sie musste in ihrem Leben schon sehr viel mitmachen, ließ sich aber nicht unterkriegen, auch wenn es sehr lange dauerte, bis sie so richtig zu ihren eigenen Gefühlen stand.

Die Charaktere an sich sind gut gewählt, allerdings hatte ich gehofft, dass manche Personen etwas mehr vorkommen.

Die Umsetzung:

Ich liebe das Äußere des Buches. Das Cover ist wunderschön und der Buchschnitt passt perfekt zum Rest. Der Klappentext wirkte auf mich so als hätte das Buch viel Streitpotenzial, da Sallys Familie ja den ganzen Tag aufeinander sitzt. Zuerst allerdings einmal zum Schreibstil, dieser war bildlich, vor allem die eher kürzeren Sätze fand ich gut, da mir das noch mehr das Gefühl gab, das Buch aus Sallys Sicht zu lesen.

Ich hatte mir viel von der Handlung erhofft, allerdings fand ich diese schlussendlich sehr fade, was äußerst schade war. Es kamen immer dieselben Personen vor, es ging eigentlich immer um dasselbe Thema und auch in der Szenerie gab es keine Abwechslung. Ja, das Buch spielt während Corona und fasst dieses isolierte Leben gut zusammen, aber während dem lesen habe ich mich manchmal genauso gelangweilt wie Sally.

Das Ende des Buches war nicht wirklich der Knüller und auch das Buch insgesamt, wirkte auf mich ziemlich ereignislos, zumindest bis zum Ende, da passierte vergleichsweise zu viel. Ich habe das Buch erst vor kurzem beendet und kann mich leider schon an vieles nicht mehr wirklich erinnern, da die Geschichte leider nicht fesselnd genug war, um bei mir einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Mein Fazit:

Das Buch ist alles andere als schlecht, für mich war es allerdings zu langgezogen zu Beginn und gegen Ende ging es mir etwas zu schnell. Die Idee des Buches war gut, die Umsetzung nicht so ganz. Deshalb gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Sterne.