Rezension

Schwächerer Teil der Reihe

Ostfriesenzorn -

Ostfriesenzorn
von Klaus-Peter Wolf

Bewertet mit 3 Sternen

Ich bin ein großer Fan von Klaus-Peter Wolf. Ich mag seine natürliche Schreibe. Und liebe es, wenn er bei seinen Lesungen mit ganz viel Herzblut von seiner Arbeit und seinen Protagonisten erzählt. Trotzdem habe ich mit "Ostfriesenzorn" gewisse Schwierigkeiten.

Der 15. Fall der Reihe verkommt mir etwas zu sehr zu einer Werbenummer. Bis zur Häfte des Buches hatte ich teilweise das Gefühl einen Werbeprospekt zu lesen. Klar mag auch ich KPW dafür, dass er Realität und Fiktion miteinander verstrickt. Und auch ich habe einen Heidenspaß daran, wie er z.B. reale Charaktere ins Buch einbaut. Hier nimmt es mir aber Überhand. KPW macht Eigenwerbung für seine Sommerfeldt-Reihe und das Rupert-Spin Off. Außerdem weist er auf die ZDF-Verfilmungen seiner Romane hin. Er baut die Kinderbücher und Musik seiner Frau Bettina Göschl ein. Und dann natürlich wieder das Café ten Cate mit der Deichgrafkugel. Alles für sich genommen ist mal ganz nett. Aber diesmal ist es mir zu geballt.

Im zweiten Teil des Buches scheint KPW die Werbung dann durch zu haben. Der Krimi tritt mit seiner Handlung mehr in den Vordergrund. Zum Glück. Aber auch hier muss ich sagen, dass mich AKK diesmal exrem nervt. Mir stößt auf, wie sehr Weller unter ihrem Scheffel steht, wie sie ihre Kollegen manchmal runterputzt und ihnen einfach nichts zutraut.

Außerdem habe ich das Gefühl, dass KPW zu viel Comedy-Duktus aus "Rupert Undercover" übernimmt. Ich lese das Buch zwar mit sehr viel Humor, würde mir aber in der Hauptreihe doch mehr Krimi-Spannung wünschen. KPW's Schreibe überzeugt mich nach wie vor. Mit allem, was ich sonst an seinen Büchern mag, übertreibt er es hier aber ein bisschen - so dass ich in der Gesamtbewertung doch leider einige Abstriche machen muss,