Rezension

Sehr lesenswert, aber keine leichte Kost

Das Mädchen mit dem Drachen -

Das Mädchen mit dem Drachen
von Laetitia Colombani

Bewertet mit 5 Sternen

Wer die Bücher von Laetitia Colombani kennt, weiß, dass sie sich nicht gerade die einfachen Themen für ihre Geschichten aussucht. So ist es auch in diesem Roman, der uns die Zustände in Indien auf dem Land und in den unteren Gesellschaftsschichten nahebringt.

Léna, eine Lehrerin aus Frankreich reist an den Golf von Bengalen um sich von einem Trauma, das sie kürzlich erlebt hat, zu erholen. Dabei macht sie zwei schicksalhafte Bekanntschaften, zum einen mit dem Mädchen Lalita, das seinen Drachen immer morgens am Strand steigen lässt und zum anderen mit Preeti, die eine Gruppe von Mädchen in Selbstverteidigung unterweist. Durch beide wird sie auf die Mißstände aufmerksam, um die es in dieser Geschichte geht. Und sie beschließt zu helfen. Mehr möchte ich über den Inhalt auch gar nicht verraten, lest einfach selbst. 

Die Geschichte und das ganze Thema ist sehr gut recherchiert, authentisch beschrieben und nicht unbedingt leicht verdaulich. Ich halte das Buch dennoch für sehr lesenswert, da die meisten Westeuropäer/innen bis heute wenig über Länder wie Indien und die Zustände dort wissen. Ich selbst war mehrfach dort unterwegs und kann alles so bestätigen. Sowohl über die "Roten Brigaden" als auch über die Schulgründungen speziell für die Dalit kann man im Internet recherchieren und sich davon überzeugen, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert. Dennoch ist es natürlich ein Roman, der sehr gefühlvoll erzählt wird. Die Hauptfiguren sind gut beschrieben und durchweg interessante Persönlichkeiten und wir erfahren was sich durch Teamwork und Empathie alles bewegen lässt. 

Ich gebe eine unbedingte Leseempfehlung für dieses Buch.