Rezension

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Shadow Creek - Lohnt nicht

Das Herz des Bösen - Joy Fielding

Das Herz des Bösen
von Joy Fielding

Bewertet mit 2 Sternen

Obwohl es sich bei diesem Fielding um einen Roman handelt, dessen Fokus sich auf eine gescheierte Ehe legt, mischt sich in die Geschichte auch eine Mordserie ein um dem ganzen ein bisschen Spannung zu verleihen. Denkt man. Leider komme ich nicht ganz ohne Spoiler aus, daher empfehle ich nicht weiterzulesen, wenn man sich diesen Roman antun möchte.

Protagonistin Val ist eine schwache Figur die keine Sympathie aufgrund ihrer Blödheit wecken kann.
„In ihren achtzehn gemeinsamen Jahren hatte Val ihm mindestens eines Dutzends Affären verdächtigt und jedes Mal beide Augen fest zugedrückt.“ – Na gut mit einer Hausfrau die die Augen vor der Wahrheit verschließt, weil sie es nicht wahrhaben will und sich daran festklammert, dass nichts bewiesen ist, kann man ja noch leben. Aber damit?: „Aber die schreckliche Wahrheit war, dass sie ihn nicht hasste. Die schreckliche und noch unverzeihlichere Wahrheit war, dass sie ihn immer noch liebte und betete, er möge wieder zur Vernunft kommen wie damals, als er wenige Tage vor ihrer Hochzeit abgehauen und zur ihr zurückgekehrt war.“

Okay halten wir mal fest: Val hat einen Mann geheiratet der wenige Tage vor ihrer Hochzeit mit einer ihrer Brautjungfern durchgebrannt ist. Sie verdächtigt ihn 18 Jahre lang immer mal wieder fremdgegangen zu sein und als sie ihn schließlich endlich live erwischt mit einer anderen im eigenen Bett - möchte sie, nein sie BETET, dass er zu ihr zurückkommt? Entschuldigung wenn man diese Figur für komplett daneben hält. Val war mir ehrlich gesagt unerträglich und zuwider. Wie schlimm ist das wenn einem die Hauptfigur regelrecht zuwider ist?

Wie oben erwähnt liegt der Fokus der Story auf einer gescheiterten Ehe. Dabei lässt Fielding kein Klischee aus und verhilft den vermeintlichen Rivalinnen zu einer BFF-Aussöhnung. Vals Freunde, skuril und irgendwo auch fehl am Platz, sorgen zwar für Auflockerung, doch war mir persönlich die ganze Konstellation, die Verkettung "unglücklicher" Ereignisse zu weit hergeholt und zu bescheuert um ehrlich zu sein.

Die komplette Geschichte ist zu oberflächlich und vorhersehbar in allen Punkten: Gary, Evan - selbst die Morde. Hin und wieder dachte ich - okay vielleicht wird es ja doch interessant, als Fielding falsche Brotkrumen im Bezug auf Brianne gesät hatte, doch der Leser kommt zu schnell dahinter. Auch die Mörder erfüllen nur Klischees und haben keine Tiefe - dabei hätten gerade sie Potenzial gehabt. Stattdessen wird eine schlimme Kindheit Wurzel des Übels. Die Dialoge waren sehr mühselig, vor allem Vals Part stimmte unzufrieden - eine Mischung aus quälender Vernunft und unangebrachte Hysterie. Insgesamt sehr enttäuschend und definitiv nicht lesenswert.

"Es war wie ihr Großvater einmal gesagt hatte: Manche Menschen waren einfach zu dumm zum leben." Vaal? :D