Rezension

Nichts Besonderes

Das Herz des Bösen - Joy Fielding

Das Herz des Bösen
von Joy Fielding

Bewertet mit 2 Sternen

Hach je, da dachte ich bei Joy Fielding kann man nichts falsch machen. Hat sie doch so unvergessene Krimis wie Lauf Jane Lauf oder Im Koma geschrieben. Aber bei so viel Output muss wohl auch mal was Schlechts dabei sein...

Der großte Schwachpunkt waren für mich die Charaktete. Es gibt neben dem dominanten Mutter, Tochter, Geliebte Trio - Val, Brianne und Jennifer - eigentlich nur blasse Sidekicks. Die spezielle Mel und der homosexuelle James (ja, das Schwulsein ist sein Hauptmerkmal...) hätten interessant werden können, hätten sie denn eine sinnvolle Rolle im Buch gehabt. So dackeln sie wie zwei Schatten Val hinterher und reden ihr konsequent nach dem Mund. Einfach nervig. Jennifer und Val sind zwar ok, aber eben auch nicht rund. Val ist zu streng, zu zickig und zu unentspannt. Jennifer ist zu weinerlich und zu sehr "dumme Schminktussie". Teenager Brianne ist zwar gut getroffen, deswegen aber noch lange nicht sympathisch. Leider bedient auch sie zu sehr das Klischee der anstrengenden Tochter. Einzig Nikki fand ich interessant. Bei ihr hat man gemerkt, dass Joy Fielding es auch besser kann als hier gezeigt. 

Auch inhaltlich ist Das Herz des Bösen bestenfalls ok. Es ist einfach nichts Besonderes und ein Krimi den man nach dem Lesen schnell wieder vergisst. Klar, kann Flieding schreiben, deswegen liest sich das Buch auch trotz seiner Defizite flüssig weg. Allerdings bleibt alles auf einem niedrigen Niveau. Recht konstruiert wirkt es, wie Val, Brainne, Jennifer, Mel und James zusammen in die "Wildnis" geraten. Und natürlich geraten sie in die Fänge des Serienmörderduos, das in der Gegend unterwegs ist. Bis dahin dauert es aber und ist dann auch recht plötzlich wieder vorbei. Dass Fielding zwischendrin versucht, diverse Mutter-Tochter-Bezeihungen zu analysieren will auch nicht so recht zum Krimi passen. Mein Fazit also: Eine nette Urlaubslektüre aber nicht mehr. Man verpasst definitiv nichts, wenn man dieses Werk Fieldings nicht liest.