Rezension

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Das Herz des Bösen - Joy Fielding

Das Herz des Bösen
von Joy Fielding

Von Joy Fielding, der kanadischen Autorin, erscheint fast jedes Jahr ein neuer Psychothriller, mit dem sie dann auch regelmäßig die amerikanischen Bestsellerlisten erobert. So auch geschehen mit „Das Herz des Bösen“, ihrem vorerst letzten, ins Deutsche übersetzten Roman.

Die Hauptfigur ist Valerie, eine Frau in den besten Jahren, die mit diversen familiären Problemen zu kämpfen hat. Ihr Mann hat eine Affäre und plant, sie zu verlassen. Ihre Tochter Brianne steckt mitten in der Pubertät, trifft sich mit den falschen Freunden, ist mit der gesamten Welt unzufrieden und kann sich offenbar nur noch in der wüstesten Gossensprache unterhalten. Eine Verkettung unglückseliger Umstände führt schließlich dazu, dass sich Valerie mit Freunden sowie Brianne und Jennifer, der aktuellen Liebschaft ihres Mannes, auf den Weg zu einem abgelegenen Hotel in den Adirondacks macht, um dort ein Wochenende zu verbringen. Ausgerechnet in dieser Gegend treibt ein mörderisches Pärchen sein Unwesen, das es auf ältere Ehepaare abgesehen hat und sie brutal ins Jenseits befördert. Und natürlich werden sich deren Wege mit denen von Valerie und ihren Begleitern kreuzen…

„Das Herz des Bösen“ ist völlig uninspiriert heruntergeschrieben und vermittelt den Eindruck, als ob Frau Fielding mittlerweile die Ideen ausgegangen wären. Ein Klischee reiht sich an das nächste, die Figuren sind lieblos dahingeschludert und bedienen mit ihrem Verhalten sämtliche Vorurteile, die man sich nur vorstellen kann. Die psychologische Komponente, die bisweilen in Fieldings Thrillern dem Plot noch eine unerwartete Wendung gibt, fehlt völlig, und am Ende wird ein Mörder aus dem Hut gezaubert, den jeder geübte Krimileser eh schon auf der Liste hatte.

Es bleibt nur zu hoffen, dass Joy Fielding in ihrem nächsten Roman zu alter Stärke zurückfindet: „Sag, dass du mich liebst“ erscheint Ende Oktober 2014.