Rezension

Singapurs Einwandererfamilien

Zuckerbrot -

Zuckerbrot
von Kaur Jaswal Balli

Bewertet mit 4 Sternen

Singapurs Einwandererfamilien

Aus Sicht der 10-jährigen Prim wird das Leben ihrer Familie in Singapur im Jahr 1990 geschildert. Es gibt ein Geheimnis um ihre Mutter, welches diese nach und nach in Rückblenden lüftet. Die Streitpunkte innerhalb der Familie, zwischen den konservativen Ideen der eingewanderten Großmutter und dem flexiblen und liberalen Verhalten von Prims Eltern, zeigen die Leistung und Toleranz, die hinter dem Zusammenwachsen eines Staates aus Menschen unterschiedlichster Herkunft, verschiedenster Religionen und Moralvorstellungen steht. Die Sprache ist sehr gut, der Schreibstil angenehm gehoben und gut verständlich. Mich hat das Leben im damaligen Singapur sehr interessiert, aber das erste Drittel des Buches fand ich aufgrund der kindlichen Perspektive etwas langatmig. Bedingt durch diese Erzählperspektive werden viele Alltagsthemen behandelt, die mir teilweise zu ausführlich waren. Die Rückblenden auf die Geschichte der Mutter hätten für meinen Geschmack früher beginnen dürfen und auch ausschweifender sein können. Trotzdem eine interessante Lektüre, die Spaß macht.