Rezension

Six of Wolves

Die goldenen Wölfe (Bd. 1) - Roshani Chokshi

Die goldenen Wölfe (Bd. 1)
von Roshani Chokshi

Bewertet mit 5 Sternen

Severin de Montaget-Alarie ist der Erbe des Hauses Vanth, eines der vier Häuser, die ihre Macht aus dem Babelfragment speisen. Eigentlich. Denn uneigentlich wurde er als Bastard ausgestoßen, als sein Vater starb. Zwar hat er genügend Geld geerbt, um jetzt, elf Jahre später, ein Luxushotel zu führen, doch noch immer brennt in ihm der Wunsch, sich zurückzuholen, was sein ist. Deshalb hat er Spezialisten um sich gesammelt, Jugendliche wie er, die über die verschiedensten Fähigkeiten verfügen. Zusammen gehen sie auf Raubzüge, wobei sie durch magische und intelligente  Weise unterstützt werden. Doch das Leben im Paris der Belle Epoque ist auch ohne diese gefährlich genug und bald werden sich ihnen Gegner entgegenstellen, die zu allem entschlossen sind und über Leichen gehen. 

Wow. Was für ein Ritt! Man wird erst mal völlig ins kalte Wasser geworfen und denkt sich die ersten paar Kapitel: Was zum Teufel geht hier vor? Doch nach ca. hundert Seiten ist man völlig drin und wer ein bisschen mitdenkt, hat begriffen, wie die Welt funktioniert, ohne dass man auch nur einmal Infodumping erhalten hätte - ganz großes Kino! Die fünf bzw. später sechs Jugendlichen erinnern natürlich sowohl in ihrer Aufmachung als auch vom Charakter her stark an Leigh Bardugos Six of Crows, Vergleiche bleiben natürlich nicht aus. Und doch ist diese Welt eigenständig, exotisch und gut genug, um für sich selbst bestehen zu können. Man taucht tatsächlich völlig in ihr ab, fiebert mit den Abenteuern der Sechs mit und steht zum Schluss, nach mehreren Twists fast betäubt da und wünscht sich nur eines: auf der Stelle das nächste Buch dieser Reihe lesen zu können. Sagte ich schon "ganz großes Kino"? Denn das ist es!