Rezension

Sofie Sarenbrant - Die Tote und der Polizist

Die Tote und der Polizist - Sofie Sarenbrant

Die Tote und der Polizist
von Sofie Sarenbrant

Bewertet mit 4 Sternen

Emma Sköld ist tot, die Stockholmer Mordkommission und ihre Familie trauern um die Polizistin. Die Ex-Frau ihres Mannes hat sie getötet und ist jetzt auf der Flucht. Emmas Kollege will alles daransetzen, sie zu finden. Doch er ahnt nicht, dass er auf der falschen Spur ist, denn es ist nicht eine Frau, die für die schlimmsten Morde in der schwedischen Hauptstadt verantwortlich ist, sondern der Polizeichef Gunnar Olausson höchst persönlich. Auch für den Mord an Emma Sköld – der gar keiner war, denn Emma lebt und will ihm und seinen Gehilfen das Handwerk legen. Doch dafür darf niemand wissen, dass sie seinen Anschlag überlebt hat und weiß, dass er der Drahtzieher ist.

 

Sofie Sarenbrants dritter Teil der Reihe um die schwedische Kommissarin findet unter kuriosen Vorzeichen statt. Eine Ermittlerin, die sich verstecken und aus dem Hinterhalt ohne die übliche Hilfe agieren muss, ist ein recht außergewöhnliches Setting. Ob dies real so umsetzbar wäre, ist zwar für mein Empfinden eher zweifelhaft, dem Krimi tut dies jedoch keinen Abbruch, denn dieser ist rasant erzählt und spannend aufgebaut.

 

Durch die vielen Perspektivenwechsel zwischen den einzelnen Kapiteln benötigt man etwas Zeit sich zu orientieren, auch die Situation um Emma ist nicht unmittelbar offenkundig. Hat man jedoch das clevere Manöver durchschaut, wird der Thriller erst richtig spannend, denn die Figuren spielen auf Augenhöhe und so steigert sich die Spannung und die Frage, wer am Ende siegen wird. Mit zahlreichen Nebenkriegsschauplätzen wird der psychische und emotionale Druck stetig erhöht und man fiebert gebannt mit der Protagonistin.

 

Insgesamt vielleicht ein bisschen viel von allem, weshalb manche durchaus interessante Nebenhandlung schnell wieder im Sand verläuft und die Figuren in ihrer emotionalen Ausnahmesituation nicht ganz so deutlich rauskommen, wie dies hätte sein können. Nichtsdestotrotz für mich ein runder Roman, der sich spannend liest.