Rezension

Solide Fantasy

Elfenkuss - Aprilynne Pike

Elfenkuss
von Aprilynne Pike

Inhalt: Die 15-jährige Laurel war schon immer etwas anders. Doch als große und wunderschöne Blütenblätter auf ihrem Rücken wachsen, weiß sie es sicher: Sie ist etwas vollkommen anderes, nicht menschliches. Gemeinsam mit ihrem Freund David versucht sie herauszufinden, was mit ihr los ist. Doch Antworten bekommt sie erst, als sie dem geheimnisvollen Tamani im Wald hinter ihrem Haus begegnet. Der erklärt Laurel, dass sie eine Elfe ist und nicht ohne Grund vor zwölf Jahren zu den Menschen geschickt wurde.

„Elfenkuss“ ist der Auftakt zu der vierteiligen Wingsreihe von Aprilynne Pike. Das Cover ist wirklich eines der schönsten, die ich kenne. Wundervoll und zart erstrecken sich die glitzernden Flügel über den gesamten Buchrücken und man kommt nicht umhin, mehrmals andächtig über das Cover zu streichen.
Zu Beginn tat ich mich noch recht schwer, mich mit Laurel als Protagonistin und ihrer Situation anzufreunden. Die Autorin hetzt durch ihre ersten Tage an der neuen Schule und sie selbst erscheint mir zu perfekt, als dass ich mich wirklich zu Anfang mit ihr hätte identifizieren können. Sie ist wunderschön, ja gar makellos, liebenswert und sofort jeder vergöttert sie. Und so ganz nebenbei ist sie sich dem auch noch vollkommen bewusst. Hm, auf den ersten Blick nicht wirklich sympathisch.
Das ändert sich jedoch später und Laurel wird von Kapitel zu Kapitel zugänglicher. Es vergeht einige Zeit, bis der Fantasyaspekt der Geschichte so richtig ins Rollen kommt, doch es gibt dem Leser Zeit, sich mehr mit der Protagonistin anzufreunden.
Die Beziehung zwischen David und Laurel wird wunderbar beschrieben. Sie ist zuerst zaghaft und entwickelt sich langsam. David wird als normal menschlicher Kandidat nicht sofort ins Abseits gedrängt, wie es oft in solchen Büchern ist, wenn der beste Freund mit dem überirdisch schönen und mysteriösen Fremden um das Mädchen konkurrieren muss. Im Gegenteil, ich konnte mich nicht wirklich entscheiden, wen ich nun an Laurels Stelle wählen sollte. Die Beiden sind das komplette Gegenteil. David, zärtlich süß und in kleinen Gesten wirklich wunderbar und hilfsbereit und Tamani, überirdisch schön, leidenschaftlich und geheimnisvoll.

Ebenfalls gut gelungen war die Tatsache, dass an die ganze übernatürliche Sache rein wissenschaftlich und biologisch heran gegangen wurde. Es macht das ganze ein Stück realistischer und besser verständlich. Dennoch wirkten die Elfen sehr blass und rückten als Fantasyfigur für mich ein wenig zu sehr in den Hintergrund, wurden nicht genau genug beleuchtet. Wahrscheinlich kommt ihnen in den Folgebänden mehr Raum zu, dennoch fehlte meiner Meinung nach dadurch im ersten Teil der Reihe etwas.

Insgesamt eine schöne Fantasy der leichten Kost, die sich sehr leicht lesen lässt und durchaus unterhält. Bei Zeiten werde ich mir die Folgebände auf jeden Fall zulegen und eine Verfilmung von Disney soll ja auch bald ins Haus stehen.