Rezension

Sommerlich leichte Lektüre

Viviens himmlisches Eiscafé - Abby Clements

Viviens himmlisches Eiscafé
von Abby Clements

Bewertet mit 4 Sternen

Als Imogen der Anruf ihrer Schwester Anna erreicht, lebt die 23-jährige gerade in Thailand und widmet sich ganz ihrem Traum von einer eigenen Unterwasser-Fotoserie. Vom plötzlichen Tod der Großmutter erschüttert, fliegt sie, mit dem festen Vorhaben so schnell wie möglich zurückzukehren, in ihre englische Heimat. Doch dort kommt alles anders als geplant. Denn Imogen und ihre Schwester Anna erben Viviens Herzstück: Das Eiscafé in den Brightoner Arches.

Leider passt die "alte Hütte" nicht wirklich in die Lebenspläne der Schwestern, doch da Vivien sehr an ihrem Laden hing, beschließen sie, dem ganzen eine Chance zu geben und stürzen sich voller Eifer in den Umbau und in die Kunst der Eisherstellung....

Meinung:

Beim Anblick des Covers gerate ich immer wieder in Verzückung, kein Scherz. Ich liebe die pastelligen Farben, die glitzernde Schrift und den großartigen Vintage-Look. Ein echter Hingucker, der einen Hauch der 50's in mein Bücherregal zaubert :) 

Abby Clements erzählt, in dritter Person, aber aus abwechselnder Sicht die Geschichte von Anna und Imogen, was mir beide Schwestern schnell näherbringt. Ihr Schreibstil ist locker und beschwingt.

Das Buch ist in 3 Teile gegliedert und hält am Ende ein echtes Schmankerl bereit, das mein zuckersüchtiges Herz höher schlagen lässt. Dort findet der Leser nämlich eine Vielzahl von leckeren Eisrezepten, die nur darauf warten ausprobiert zu werden. Ich freu mich schon darauf. 

Imogen ist ein bisschen chaotisch, sie liebt das Leben und vor allem liebt sie ihre Freiheit. Sie sprüht nur so vor Energie und hat immer wieder neue Ideen um das Café zum Erfolg zu führen. Doch obwohl sie ihre Schwester auf ganzer Linie unterstützt, vermisst sie ihr Leben auf der thailändischen Insel und wird vom Fernweh geplagt. Zu gerne würde sie zurückkehren um ihren eigenen Wunsch endlich zu erfüllen.

Anna ist das genaue Gegenteil, sie ist tief mit ihrer Heimat verwurzelt, hat gerade eine eigene Wohnung gekauft und hat einen gut bezahlten Job. Doch ihre heimliche Leidenschaft galt schon immer den süßen Dingen des Lebens. Und auch wenn sie es erst nicht erkennt, so entpuppt sich das Eiscafé als genau das was sie eigentlich immer wollte und worin sie voll und ganz aufgehen kann. Das dieses "Projekt" dann auch noch die große Liebe mit sich bringt, hätte sie niemals geahnt. 

Ich fand die Geschichte und vor allem die Protagonisten wirklich toll. Die Charaktere sind authentisch ausgearbeitet und die Handlung ist wirklich wunderbar leicht und unterhaltsam.

Allerdings hab ich auch einen Punkt zu bemängeln. Und zwar fehlte es bei manchen Dingen deutlich an Tiefe. Auf dem Weg zum florierenden Eiscafé, und das ist hier wirklich kein einfacher Weg gewesen, tauchen immer wieder Probleme und Hindernisse auf, die Abby Clements zwar oberflächlich und oft mit einer Menge Humor behandelt, die sich aber meiner Meinung nach zu schnell und zu einfach in Wohlgefallen auflösen. 

Auch Annas Reise nach Florenz, auf der sie die Kunst der Eisherstellung erlernen soll war mir leider zu flüchtig beschrieben. Obwohl sie eine ganze Woche an einem Kurs teilnimmt, neue Leute trifft und diese atemberaubende italienische Stadt erkundet, war diese Reise in wenigen Seiten abgetan. 

Das sorgt leider auch dafür, das ich hier, obwohl mich die Geschichte wirklich gut unterhalten hat, mich einige Male zum Schmunzeln brachte und ich die beiden Schwestern, sowie alle anderen Charaktere schnell ins Herz schließen konnte, nicht die volle Punktzahl vergeben kann. 

Fazit:

"Viviens himmlisches Eiscafé" ist eine sommerlich leichte Lektüre, die durch ihre liebenswerten Protagonisten glänzt, der es an manchen Stellen aber leider an Tiefe fehlt. 

Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und hat mir einige schöne Lesestunden beschert. 

©Ina's Little Bakery