Rezension

Spannend

All die Momente mit dir - C. S. Bieber

All die Momente mit dir
von C. S. Bieber

Bewertet mit 4 Sternen

Das Leben in Oak Valley ist für Samantha schwer: ständig fällt sie auf, ist zu laut, zu aufsässig....so anders als ihre Geschwister. Auch ihr Ex gab ihr das Gefühl für niemanden genug zu sein..... Dann trifft sie in einem ihrer tiefen Momente auf Rick und er sieht sie, nicht die Maskerade. Doch auch er hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und ist nicht bereit für eine Beziehung. Doch als Chef und Angestellte müssen sie sich der Anziehung zueinander entgegenstellen...werden sie die Hürden meistern? Das Cover ist schön gestaltet und man greift gern zu dem Buch. Ich habe von der Autorin noch kein weiteres Buch gelesen, daher fehlt mir auch der erste Teil der Geschichte. Was nicht schlimm ist, aber man könnte einige Zusammenhänge vielleicht schnellere herstellen. Aber es ist nicht zwangsläufig notwendig, den ersten Teil zu lesen. Die Autorin hat einen guten Schreibstil, ich konnte schnell in die Geschichte schlüpfen und mich einlassen. Ich weiss ja was mich erwartet wenn ich ein Buch aus diesem Genre in die Hand nehme, aber hier war viel Drama und Missverständnisse zu ergründen, dass man die Beiden das ein oder andere Mal am liebsten einfach an die Hände genommen hätte und irgendwo eingesperrt hätte. Da bekam das Wort aneinander vorbeireden und provozieren einfach eine neue Bedeutung. Die Protagonisten waren mir beide durchweg sympathisch: Sam mit ihrer rebellischen Art, die aneckt und das nur weil sie sich dahinter versteckt und einsam ist. Und Rick, der einsame Wolf, den niemand ergründen kann, weil er niemanden an sich ran lässt. Ich mochte die Dynamik der Geschichte, wie Beide aufeinandertreffen und dann doch wieder erst einige Wochen später nochmal. Die Art wie Sam aufrecht durch ihr Leben geht und sich nichts vorschreiben lässt, besonders nach ihrem tiefen Fall mit ihrem Ex-Freund (das war schon echt hart zu lesen, dieser Feigling). Aber Sam will sich ändern und will über ihren Schatten springen und Rick scheint der Richtige dafür zu sein, aber der Schmerz sitzt zu tief und sie kann es nicht. Diese Entwicklung mitzuerleben, wie sie versucht sich zu verändern und mehr zuzulassen, war interessant und man hat oft mit ihr gehadert. Manchmal war sie zu festgefahren und hat sich den Weg mit Steinen gepflastert, obwohl es nicht nötig war. Ich habe durchweg mit ihr gelitten. Und Rick, der Mann, der ähnlichen Schmerz erlebt hat, aber mehr Eigeninitiative daran hatte, hat mir auch gut gefallen. Er war der Gentleman, den man erwartet hat, aber es war nicht zu viel oder übertrieben. Klar hat auch er sich eigene Steine gelegt, aber ich konnte auch seine Ängste verstehen. Ich habe beide Seiten so gut verstehen können, denn nach einem Tiefpunkt im Leben ist es sehr schwer, wieder den Menschen zu vertrauen und nicht nur sich selbst. Wieder jemanden in sein Leben zu lassen und damit verletzlich zu werden, ist ein riesiger Schritt und den zu tun kostet Überwindung. Klar waren Ricks Aktionen schlichtweg schlimmer, weil ein ein "Mittäter" war, aber seine Beweggründe sind so einfach nachzuvollziehen. Wer will nicht geliebt werden und tut alles dafür? Die Irrungen und Wirrungen der Geschichte waren gut beschrieben und die Welt in Oak Valley war typisch Kleinstadt.....spießig und eingefahren (wie auf einem Dorf :-)), es war zum Kopfschütteln und zum Kopf auf den Tisch schlagen.......Klasse Sache.