Rezension

Spannend, interessant, DDR-Mauerfall

Preiselbeertage
von Stina Lund

Der Titel und das minimalistische Cover haben mich schwer gereizt und auf der Innenseite geht es gleich weiter, ein Rezept zum nachbacken "Schwedische Kanelbullar".. Der Text auf dem Klappdeckel klingt interessant.
Jetzt ran an´s Buch!
Ich habe ein sehr interessantes, tiefgehendes, schwedisches, deutsch-deutsches Buch mit einer schwierigen Familiengeschichte und einem Geheimnis gelesen. Es ist hauptsächlich die Geschichte von Ina und ihrer Tochter Ariane und der ereignisreichen Zeit 19 86-Mauerfall in der DDR. Die Autorin versteht es dem Leser, die Geschehnisse der damaligen Zeitsehr eindringlich anhand der Geschichte von Ina, Jörg und Ariane nahe zubringen. Man mag es garnicht glauben, durch eine Republikflucht, die so nie stattgefunden hat, werden Ina und Ariane auseinandergerissen und die Eltern von Ina haben die Wahl, entweder ihre Tochter oder die Enkelin.So bricht der Kontakt auf Jahre ab. Es ist immer noch unglaublich, welche Methoden in der damaligen DDR herrschten!!
Zur Geschichte:
Ariane, die in Leipzig in der Nähe ihrer Großeltern lebt, muß nach Schweden fahren. Jörg, ihr Vater ist plötzlich verstorben. Sie hat ein bißchen Bedenken, einerseits liebt sie Schweden und die Preiselbeermarmelade ihrer Mutter, andererseits fühlt sie sich in Leipzig, bei ihren liebevollen Großeltern wohl. Zu ihrer Mutter hat sie kein besonderes Gefühl, sie weiß nicht so recht wie sie ihr begegnen soll. Die Beerdigung und die kurze Zeit danach dient dem gegenseitigen Abtasten. In Söderby gibt es aber auch noch Jolante und Viggo, bei denen sie sich schnell wohlfühlt. Ihr Vater hat den beiden Schwestern ein Manuskript hinterlassen. Laut Ina, der Mutter hat es das nie gegeben. Ariane entscheidet sich vorläufig nach Schweden in das Sommerhaus ihres Vaters zu ziehen, vielleicht taucht das Manuskript ja hier auf.In der Einsamkeit kommen sie und Viggo sich näher. Darf das überhaupt sein? Warum versteht sich Ariane mit ihrer Mutter nicht so gut, mit ihrer Schwester, dafür umso besser? Viele Fragen tauchen auf! Manche kriegt
sie schnell gelöst, aber Ina, auf die Vergangenheit angesprochen, macht zu, gibt keine Auskünfte. Ariane erlebt eine schöne Zeit in Schweden und wir dürfen Schweden ein bißchen näher kennenlernen. Zusammen mit Viggo fährt sie nach Gränna, der Stadt der Zuckerstangen und auch die Schilderung des Elchparks ist so toll, man fühlt sich mit dabei.
Ja und dann ändert ein Weihnachtsfest alles!
Taucht das Manuskript auf? Spricht Ina endlich über die Vergangenheit? Erfährt Ariane endlich allesüber ihre Mutter und sich?Jolante ist auch sehr glücklich! Viggo gehört dazu und auch wieder nicht!
Ein Tipp, lest es selber! Eine Topempfehlung