Rezension

Spannend und humorvoll

Heringshappen - Ute Haese

Heringshappen
von Ute Haese

Bewertet mit 5 Sternen

"Heringshappen" ist bereits der achte Fall, den die sympathische Privatdetektivin ohne Lizenz, Hanna Hemlokk lösen muss.

Obwohl ich die Vorgängerbände nicht kenne, war der Einstieg überhaupt kein Problem. Und falls man (wie ich) der norddeutschen Sprache nicht mächtig ist, gibt es vorangestellt sogar ein kurzes Glossar an norddeutschen P-Worten. Aber keine Bange, die Verwendung hält sich in Grenzen, man muss nicht ständig hin- und herblättern und nachschlagen.

Hanna lebt mit einem Schildkröterich zusammen, der das Fressen eingestellt hat und ihr deshalb Sorgen bereitet. Und auch sonst läuft es so gar nicht rund im kleinen Dörfchen von Hanna.

Ihr bester Freund hat merkwürdige Ideen, um Geld in die stets leeren Taschen zu bekommen, ihr Lover Harry hat einen neuen Job, mit dem er Hanna zur Weißglut treibt und ihre Freundin malt auf einmal nur noch in Ausmalbüchern und wird täglich trübseliger. 
Als ob das alles noch nicht genug wäre, häufen sich merkwürdige Unglücksfälle. Hanna kann da nicht an Zufall glauben.

Mir hat das Lesen großen Spaß gemacht, der trockene norddeutsche Humor, die unterschiedlichen Charaktere, die ich mir alle sehr bildlich vorstellen konnte und das Miträtseln, ob und wo es einen Zusammenhang bei den vermeintlichen Unglücksfällen geben könnte.

Man merkt dem Buch an, das hinter den Szenen fundiertes Wissen steht, seien es die realistischen Beschreibungen von Wunden (ich schreibe jetzt nicht, welche, damit ich nicht spoilere) oder von "kanalunabhängigen Toiletten"  - ja, wirklich (-; 
Zudem werden aktuelle Themen wie die Reichsbürger, hochgejubeltes Insektenfood in der Gastro und weiteres mehr behandelt.

Und optisch macht das Buch natürlich auch noch etwas her - wie gewohnt ein tolles Cover, das der emons-Verlag hier ausgewählt hat.

Mein Fazit: große Lesespaß, ich bin gespannt auf weitere Abenteuer mit dem Private-Eye Hanna.