Rezension

spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Ruf des Todes: Soul Hunter
von Simone Olmesdahl

Bewertet mit 4.5 Sternen

 

Ihre Eltern sind bereits tot, nun hat Maya infolge eines Autounfalls auch noch ihren Bruder verloren. Sie scheint das Unglück regelrecht anzuziehen. In dieser schweren Trauerphase kommt sie dem mysteriösen Noah näher, den sie schon länger anhimmelt. Was zunächst als Lichtblick in ihrem Leben erscheint, macht alles noch viel komplizierter: Wer ist Noah wirklich und welche Geheimnisse verbirgt er vor ihr?

Ruf des Todes ist der erste Band der neuen Soul Hunter Trilogie von Simone Olmesdahl.
Wie eigentlich alle Cover des Romance Edition Verlages ist auch dies wieder ein echter Blickfang. Die Bedeutung des Raben als Hinweis auf den übernatürlichen Aspekt des Paranormal Romance Romans erschließt sich während des Lesens.
Erzählt wird zwar in der dritten Person, trotzdem gibt es Wechsel in den Erzählperspektiven: Mal wird die Handlung mehr aus Noahs Sicht geschildert und dabei Einblick in seine Gedanken und Gefühlswelt genommen, mal erfährt man mehr, wie Maya die Geschichte erlebt.

Der Leser wird direkt auf der ersten Seite mitten in die Geschichte geworfen. Es geht sofort packend los und die ersten Fragen bezüglich Noah entstehen. Im Verlauf kommen noch viele weitere Fragen hinzu – es werden zahlreiche Andeutungen gemacht und auch Maya spürt deutlich, dass Noah etwas verbirgt. Es dauert aber, bis die ersten Antworten kommen, sodass hier lange Spannung aufgebaut wird.

Die Figuren sind sehr facettenreich ausgearbeitet. Maya und Noah zeigen verschiedene Seiten ihrer Persönlichkeit und entwickeln sich aufgrund der aktuellen Geschehnisse spürbar weiter. Auch an Romantik fehlt es nicht, wobei es – schon allein aufgrund der schwierigen Umstände – keine schnulzige Liebesgeschichte ist, sondern sich die Beziehung gut nachvollziehbar entwickelt. Die paranormalen Geschehnisse haben einen komplexen, gut erklärten Hintergrund und sind durch die häppchenweise Aufklärung fesselnd geschildert.

Eine kleine Kritik habe ich am Ende dann aber doch noch. Ich bin kein Fan geschwollener Sprache, wenn diese nicht gerade aufgrund der Zeit oder der sozialen Schicht notwendig ist. „Anmuten“ ist allerdings ein Wort, das für mich geschwollen wirkt, vor allem, wenn es mehrfach kurz hintereinander kommt. Und wenn eine Türklinke eisig anmutet, stört das irgendwie meinen Lesefluss.
Ansonsten liest sich der Text aber absolut flüssig und es gibt viele bildhafte Beschreibungen, die es ermöglichen, sich das Geschehen und die Charaktere gut vorzustellen.

Ruf des Todes bietet ein ereignisreiches Lesevergnügen. Action, Dramatik und Romantik wechseln sich ab und sorgen dadurch für anhaltende Spannung. Da es sich um den Auftaktband einer Trilogie handelt, ist das Ende – und dadurch auch das Schicksal einiger Figuren - sehr offen.