Rezension

Spannende Ermittlungen, liebenswerte Protagonisten, idyllische Landschaft

Mord in Montagnola -

Mord in Montagnola
von Mascha Vassena

Bewertet mit 4 Sternen

Moira Rusconi, Übersetzerin in Frankfurt, kehrt Tochter und Mutter für kurze Zeit den Rücken und reist zu ihrem Vater ins Tessin, um in einer Auszeit die Trennung von ihrem Partner zu verarbeiten. Dieser lebt friedlich in einem malerischen Dorf, liebt Rotwein und seine Katzen und freut sich über den Besuch. Moira fühlt sich schnell zu Hause und trifft bald auf ihre Jugendliebe Luca, den dortigen Rechtsmediziner, der sich mit einem grausamen Todesfall befassen muss. Luca braucht Unterstützung und bittet Moira, für ihn zu Übersetzen, und so geraten sie schnell in den Strudel der Ermittlungen…

Mascha Vassena hat sich eine raffinierte Geschichte ausgedacht. Schon der Epilog nimmt gefangen und während die Ermittlungen anlaufen, darf man am Alltag der sehr liebenswerten Protagonisten und dem lebendigen Dorfleben teilhaben. Dort bleibt fast nichts verborgen, man kennt sich und hilft sich – nur dem Mörder kommt man nicht so schnell auf die Spur.

Man rätselt mit und freut sich über die sehr realen Schilderungen der Menschen und Geschehnisse, das wunderbare regionale Flair und seine Verlockungen, die so detailreich, heimelig und echt beschrieben werden, dass man sie sich sehr gut vorstellen kann – großes Kopfkino! Dabei gibt es ausreichend Wendungen und Unvorhersehbares, so dass die Spannung stets erhalten bleibt. Auch wenn leise Zweifel bleiben, ob im wahren Leben eine Übersetzerin so stark in die Polizeiarbeit einbezogen werden würde, ist der Krimi flüssig und angenehm zu lesen, spannend und unterhaltsam und macht Sehnsucht auf das wunderschöne Tessin!