Rezension

Wunderschöne Umgebung, grausamer Mord

Mord in Montagnola -

Mord in Montagnola
von Mascha Vassena

Zum Inhalt:
Da ihr Vater einen Schlaganfall gehabt hat und Moira nach ihrer Scheidung sowieso einen Tapetenwechsel braucht, zieht sie kurzerhand ins schöne Tessin. Dort trifft sie nicht nur auf ihre Jugendliebe Luca (inzwischen verheiratet und Vater), sondern hilft durch ihre Fremdsprachenkünste beim Vernehmen deutschsprachiger Zeugen.

Mein Eindruck:
Als Urlaubsroman ist dieses Buch wirklich gelungen! Die Autorin verleiht ihrer Umgebung genau den Glanz, der zu Fernweh bei den Lesern führt. Bei den Figuren lässt sich jedoch oft eine gewisse Stringenz vermissen, so dass die Eindrücke , die man eben noch gehabt hat, auf der nächsten Seite wieder ad Absurdum geführt werden - rüstige Rentnerinnen werden auf einmal gebrechlich, etwa 40jährige Staatsanwältinnen stehen kurz vor der Rente. Dazu mixt Mascha Vanessa sehr viele Beziehungsprobleme unterschiedlichster Couleur in ihre Geschichte, bei denen die suggerierten (möglichen) Lösungen nicht wirklich gefallen müssen.
Für die wirkliche Mordermittlung (und nein, ich gehe jetzt nicht auf die Glaubwürdigkeit ein, schließlich handelt es sich um Cosy Crime - da wirft man diese gern über Bord) bleibt dadurch viel zu wenig Platz. Das ist insbesondere deshalb schade, weil Tatmotiv und verantwortliche Person schon stimmig und vor allen Dingen überraschend sind. Das Ende schließt zwar mit dem Mordfall jedoch nicht mit den romantischen Verwicklungen ab, - für eine Fortsetzung bleibt also noch einiger Raum.

Mein Fazit:
Ein wenig schwach auf der Krimibrust, - das Tessin weiß zu gefallen