Rezension

Spannender Krimi über eine Tochter auf der Suche nach der Identität des Vaters - empfehlenswert

Tote Väter - Andrea Weisbrod

Tote Väter
von Andrea Weisbrod

Spannender Krimi über eine Tochter auf der Suche nach der Identität des Vaters

Teresa hat bei einem Autounfall ihre Eltern verloren. Sie beschließt, einen Roman über ihren Vater Ferdinand zu schreiben. Sie reist nach Frankreich und bezieht ein Zimmer in einem kleinen Hotel in Paris, da ihr Vater im 2. Weltkrieg in Frankreich stationiert war. Im Nebenzimmer ihres Hotels findet sie eines Tages Karl Stein, den Vater ihrer Jugendfreunde Christine und Falk sterbend vor. Dadurch trifft sie auch Christine wieder und steht ihr bei, indem sie zur Beerdigung nach Koblenz fährt. Nach ihrer Rückkehr nach Paris verliebt sie sich in den ermittelnden Kriminalbeamten Akim.

In einem weiteren Handlungsstrang geht die Autorin zurück in den letzten Weltkrieg. Hier werden Erlebnisse des Vaters erzählt. Der Leser erfährt, was Ferdinand am letzten Abend in Frankreich erlebt. Teresa findet im Nachlass ihres Vaters Fotos, die ihn mit Karl Stein zeigen. Waren die beiden befreundet? Von Christine erfährt sie, dass die Familie nicht wusste, warum Karl in Paris war. Sie vermuteten ihn in Polen auf der Jagd.

Ein dritter Handlungsstrang spielt in Teresas Jugend. Damals fand sie in Karls Arbeitszimmer kinderpornografische Fotos. Was hatte es damit auf sich?

Finden sich in den Fotos von Ferdinands Nachlass auch die von dem letzten Abend in Frankreich? Ein Mädchen wurde ermordet, aber das Verbrechen wurde nie aufgeklärt. Was hatten die beiden Familien außer der Freundschaft der Kinder miteinander zu tun? Warum kam Karl so oft nach Paris? Und was hatte er mit den pornografischen Fotos zu tun?

Fragen über Fragen, die sich überwiegend erst zum Schluss der Geschichte aufklären und mich dabei teilweise sehr überraschten.

Das Buch hat mir gut gefallen, vor allem auch, weil ich Koblenz so gut kenne. In Gedanken bin ich immer im Auto oder auf dem Fahrrad mitgefahren.

Die Geschichte ist sehr spannend aufgebaut. Bis zum Schluss gab es Überraschungen, was ich sehr mag. Auch wurde erst am Ende klar, wie die Handlungsstränge zusammenhängen und was die beiden Familien außer der Freundschaft der Kinder miteinander zu tun hatten. Manchmal hatte ich zwar Probleme, wenn es in die Vergangenheit ging, weil ich es teilweise nicht gleich gemerkt habe, aber nach einigen Zeilen kam dann das „Aha“ und ich wusste wieder, wo ich dran war.

Der Schreibstil ist leicht lesbar. Es war mir gut möglich, mich in die Protagonisten hinein zu versetzen. Aufgrund der hohen Spannung und der Überraschungseffekte kann ich den Roman weiterempfehlen. Für mich ist er 4 von 5 Sternen wert.