Rezension

Spannender Reihenauftakt

Big Game - Die Jagd beginnt - Dan Smith

Big Game - Die Jagd beginnt
von Dan Smith

Bewertet mit 4 Sternen

Finnland: In dem Volk, dem der 12-jährige Oskari angehört, ist es Tradition, dass die Jungen die Nacht vor ihrem 13. Geburtstag allein in der Wildnis verbringen und an ihrem Geburtstag ein Tier erlegen, wobei hier die Größe und Gefährlichkeit des Tieres maßgebend ist, welchen Status der Junge anschließend in der Gruppe hat. Diese Nacht ist für Oskari nun gekommen, doch ihm ist alles andere als wohl bei der Sache. Sein Vater erlegte bei seiner Prüfung einen Bären, etwas, dass noch nie jemandem vorher gelungen ist. Nur mit Pfeil und Bogen bewaffnet, will Oskari es allen Männern vor ihm gleich tun, doch wirklich vielversprechend sieht die Prüfung nicht für ihn aus, denn Oskari ist ein kleiner, sehr schmächtiger Junge.

Tatsächlich ist er noch nicht einmal stark genug, um den traditionellen Jagdbogen zu spannen und es scheint klar, dass Oskari diese Prüfung auf gar keinen Fall bestehen kann. Auch Oskari selbst weiß, wie seine Chancen stehen und dennoch ist er nicht gewillt aufzugeben, er will, ja er muss irgendein Tier erlegen, sei es auch noch so klein, denn sein Versagen würde auch auf seinen Vater zurückfallen. In der Tat scheinen sich Oskaris schlimmste Befürchtungen zu bewahrheiten - denn wenn er noch nicht einmal in der Lage ist, den Bogen zu spannen, wie soll er ein Tier erlegen?

Durch Zufall stößt er mitten in der Wildnis auf eine Gruppe Jäger, hält sich aber vor diesen Verborgen, da er ahnt, dass sie nichts Gutes im Schild führen. Als auch noch "zufällig" ein Flugzeug abstürzt und die Jägergruppe sich auf den Weg dorthin macht, ist auch Oskari neugierig, was es damit auf sich hat. Mitten in der Wildnis stößt Oskari auf eine Kapsel, die durchaus den Anschein erweckt, als würde sie aus dem Weltall stammen und da ist jemand drin! Mit Hilfe des Insassen gelingt es ihm, die Kapsel via Code zu öffnen und er staunt nicht schlecht, als er daraus den US-amerikanischen Präsidenten entsteigen sieht. Doch für langes Erstauen bleibt auf beiden Seiten nicht viel Zeit, denn Oskari ahnt, warum die Jäger wirklich im Wald sind und tatsächlich sind diese bereits auf der Jagd, auf der Jagd nach dem Präsidenten. Nun muss sich Oskari entscheiden, was für ein Mann er sein will und er trifft seine Wahl und beschließt, dem Präsidenten zur Flucht zu verhelfen und ihm sein Überleben in der Wildnis zu sichern, was gar nicht so einfach ist, denn der Präsident an sich ist alles andere als ein Outdoor-Experte und die Jäger sind ihnen dicht auf den Fersen ...

Spannender Reihenauftakt! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut haben mir vor allem die bildhaften Beschreibungen gefallen, denn hier hatte ich jederzeit das Gefühl, direkt mit Oskari in der Wildnis zu sein und ums Überleben zu kämpfen, es fühlte sich fast real an. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch bearbeitet, wobei mir hier die Figur des Oskari sehr ans Herz gewachsen ist, denn dieser kleine, schmächtige Junge, dem man auf den ersten Blick so gar nichts zutraute, wächst über sich hinaus und es gelingt ihm ein ums andere Mal, ihre Verfolger auszutricksen. Auch fand ich die emotionale Entwicklung des Oskari sehr überzeugend dargestellt. Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd und sehr bildgewaltig beschreiben, sodass ich mich gar nicht von dem Buch trennen konnte und es am Stück gelesen habe. Abschließend kann ich sagen, dass es sich um einen sehr spannenden Reihenauftakt handelt und ich mich auf die Fortsetzung bereits jetzt freue.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 21. Februar 2016 um 22:53

Sehr weit hergeholt diese Kombi aus Ureinwohnern und Präsident in moderner Kapsel, sehr krampfiger Plot, m.E.