Rezension

Spannender und atmosphärisch dichter Nordseekrimi mit viel Lokalkolorit

Tod auf Föhr -

Tod auf Föhr
von Cornelia Härtl

Bewertet mit 4 Sternen

Mit diesem Nordseekrimi schickt die Autorin Cornelia Härtl ihre Ermittlerin Kari Lürsen in ihren ersten Fall und bietet dabei neben reichlich Spannung auch eine ordentliche Portion Lokalkolorit aus dem hohen Norden.

Kari Lürsen, die Zielfahnderin beim BKA, zieht sich nach einem beruflichen Fehlschlag, der ihre weitere Karriere in Frage stellt, in die Kate ihres verstorbenen Großvaters auf Föhr zurück, um dort ein wenig zur Ruhe zu kommen. Als sie erfährt, dass sich ihre ehemalige Schulfreundin Wiebke, zu der der Kontakt in den letzten Jahren deutlich abgerissen ist, kürzlich das Leben genommen hat, ist sie schockiert und kann nicht glauben, dass die Wiebke aus ihrer Erinnerung dazu fähig wäre. So beginnt sie zu ermitteln und stößt schnell auf einige Ungereimtheiten.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen dramatischen Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Zuvor geht es aber eher gemächlich zu. Große Actioneinlagen oder Schockmomente sucht man hier vergebens, die Spannung entsteht in erster Linie aus der atmosphärisch dichten Geschichte und dem Zusammenspiel der gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt insgesamt sehr gut, lässt aber auch noch ein wenig Steigerungspotential für die nachfolgenden Bände.

Wer auf eher ruhige Krimis aus dem hohen Norden steht, wird hier gut bedient und spannend unterhalten.