Rezension

Spannender und überzeugender Ruhrgebiets-Thriller zum Thema Phobien

Hüter der Angst - H. C. Scherf

Hüter der Angst
von H. C. Scherf

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nachdem mich der Autor H.C. Scherf schon mit seinen insgesamt fünf Thrillern aus der Reihe um den Essener Kommissar Sven Spelzer, die Gerichtsmedizinerin Karin Hollmann und den Killer Elmar Pehling durch die  Bank begeistern konnten, legt er hier nun einen weiteren überzeugenden Thriller vor, der zwar wieder in Essen und Umgebung angesiedelt ist, aber (zunächst ?) dennoch für sich alleine steht.

Der Essener Hauptkommissar Peter Liebig bekommt es hier mit einem besonders skrupellosen und perfiden Gegner zu tun, der die Ängste seiner Opfer ausnutzt, um sie in den Tod zu treiben, und bei seinen Taten keinerlei brauchbare Spuren hinterlässt. Ein Hinweis führt zu einer Selbsthilfegruppe, die mit Hilfe des Psychotherapeuten Dr. Ruschtin ihre Ängste in den Griff bekommen möchte. Sind die Mitglieder dieser Gruppe wirklich nur hilflose Opfer des Psychopathen, oder befindet sich der Täter etwa mitten unter Ihnen ?
Gut, das sich Peter Liebig bei den schwierigen Ermittlungen auf seine Praktikantin Rita Momsen verlassen kann.

Mit seinem gewohnt packenden Schreibstil konnte mich der Autor schnell in den Bann der gut aufgebauten Geschichte ziehen. Mit hohem Erzähltempo treibt er das Geschehen voran und lässt es schließlich in einen fulminanten Showdown mit einer verblüffenden Auflösung münden.
Das Thema Phobien wird hier glaubwürdig und ausgewogen dargestellt, ohne die Betroffenen dabei vorzuführen und für bloße Schockmomente zu mißbrauchen.
Mit Peter Liebig und Rita Momsen gelingt dem Autoren hier erneut ein sehr gut aufeinander abgestimmtes Ermittlerpaar, das mich absolut überzeugen konnte und von dem ich sehr gerne mehr lesen würde. 

Wer auf spannende und temporeiche Thriller der etwas härteren Art steht, wird hier ein weiteres Mal bestens bedient.