Rezension

Spannendes Thema - schwach umgesetzt

Unendlicher Friede -

Unendlicher Friede
von Edward Poniewaz

Bewertet mit 2 Sternen

Erinnerungsmanipulation - super spannendes Thema, aber leider schwach umgesetzt. Konfus, unglaubwürdig und blasse Charaktere.

Das Thema dieses Kriminalromans ist die Manipulation von Erinnerungen. Ein hoch spannendes und originelles Thema, mit dessen Risiken und Chancen sich der Autor hier auseinandergesetzt hat.

Beim Klappentext hätte ich mir eine entsprechende Darstellung gewünscht. Zum einen denke ich, dass es ein aufmerksamkeitsstarkes Thema ist, zum anderen hätte ich so weniger auf den Handlungsstrang zum Thema „Mann will aus Paranoia Kind loswerden“ gewartet. Zwar wird auch diese Handlung aufgegriffen, es ist aus meiner Sicht aber eher Nebenhandlung.

Hier liegt auch eines der Probleme - es gibt verschiedene Themen in dem Buch, die es alle auf ihre Art verdient gehabt hätten richtig ausgearbeitet zu werden. So springt die Handlung etwas und bleibt sehr oberflächlich.

Der Schreibstil selbst ist sehr konfus und sprunghaft. Der Prota wechselt die Schauplätze und Gesprächspartner abrupt. Dabei lernen wir ihn kaum kennen. Seine intensive Liebe zu Christiana nach ein oder zwei Treffen ist darüber hinaus ziemlich unauthentisch.

Auch das entdröseln des Falls fand ich uninspiriert. Ganz oft findet sich unser Psychologe in einem Gespräch wieder. Der Gesprächspartner will nichts sagen, er droht und dann wird eingelenkt und ihm alles anvertraut. Selbst die Polizei teilt interne Ermittlungsinfos freimütig.

Ich war bei der Lektüre des Öfteren verwirrt und mir hat auch der Spannungsbogen sowie die Verbindung zu den Charakteren gefehlt. Schade, denn das Thema hat richtig Potential.