Rezension

Unendlicher Friede durch Manipulation von Erinnerungen

Unendlicher Friede -

Unendlicher Friede
von Edward Poniewaz

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Thriller abseits der Norm

Edward Poniewaz hat mit seinem Debütroman einen beachtlichen Psychothriller veröffentlicht, der das Genre neu definiert.
Der Psychologe Stefan Heimer wird von der attraktiven, jungen und schwangeren Christiana Witt aufgesucht und um Hilfe gebeten, da sie glaubt, dass ihr Mann, der renommierte Schweizer Neurologe und Psychiater, sie zur Abtreibung ihres Kindes zwingen will. Heimer verfällt ihrem Charme und Reizen, und reist ihr in die Schweiz nach. Dort forscht Dr. Witt erfolgreich über die Manipulation von Erinnerungen. Bald wird Heimer in düstere Machenschaften und eine Verschwörung hineingezogen, in die höchste gesellschaftliche Kreise, bis hin zur Mafia involviert sind und gerät in tödliche Gefahr. Viele verschiedenen Handlungsstränge wirken nicht wirklich auserzählt und verwirren, wenn man nicht weiß, dass ein Fortsetzungsband geplant ist. Das außergewöhnliche an der Erzählweise ist jedoch, dass der Autor bei der Lösung des Falles Interpretationsspielraum anbietet, und damit Diskussionen anregt.
Der mitunter etwas wirre Schreibstil ist ein gewolltes Konzept, das den Leser zum Mitdenken quasi zwingt. Damit erzeugt er eine durchgehend hohe Spannung, und durch die Erzählstruktur in der Ich-Form wird man unmittelbar in die Handlung hineingezogen.
Für sensible Leser gibt es eine Szene, in der eine Triggerwarnung angebracht sein sollte. Mich hat dieser hochaktuelle und brisante Psychothriller gefesselt, bestens unterhalten, sowie neugierig auf die Fortsetzung gemacht.
Eine Empfehlung für alle Liebhaber rasanter, spannender Lektüre ist unbedingt angesagt