Rezension

zu viele Themen für ein Buch

Unendlicher Friede -

Unendlicher Friede
von Edward Poniewaz

Der Psychothriller beginnt erzählend und für dieses Genre ruhig, beschreibend, indem Dr. Stefan Heimer von seinem Alltag und seiner Praxis berichtet. Mit dem ersten Besuch von Christiana, die Stefan um fachliche Hilfe bittet, ändert sich die Dynamik rasch. Stefan ist von Christiana fasziniert und vertraut ihr komplett, sie ist auch eine charismatische, durchsetzungsstarke Frau. Zusätzlich mischen noch Christianas Ehemann und ihr Vater die Geschichte auf und es beginnt zunehmend verwirrender zu werden. Mit der Zeit kann man als Leser*in nicht mehr klar unterscheiden, was sich tatsächlich abspielt, wer gehört zu den Guten und wer zu den Bösen. So weit war es spannend, wenn auch zeitweilig etwas verwirrend und too much. Auch die Idee der Gedankenüberlagerung und ihre Verwendung finde ich in der Theorie interessant und anschaulich beschrieben.

Was mich etwas gestört hat, ist ein Genre-Mix aus Science-Fiction, Future-Fiction und dann zusätzlich auch noch die korrupte Polizei, das Schweizer Finanzwesen und die Mafia zu involvieren, das war für den kleinen Umfang zu dick aufgetragen. Die einzelnen Themen konnten nicht richtig zur Geltung kommen, dafür waren zu viele Handlungsstränge und zu viele Ideen involviert und die fragwürdigen Behandlungsmethoden sowie das Forschungsinstitut wirken zu konstruiert, nicht immer glaubwürdig. Ich glaube, für diesen Themen-Komplex wäre eine Reihe notwendig gewesen.