Rezension

Spannung pur vor der schönen Naturkulisse Norwegens

Der Fjord schweigt - Gabriele Popma

Der Fjord schweigt
von Gabriele Popma

Bei diesem Roman gilt vor allem eins: Nichts ist so, wie man glaubt. Immer wieder nimmt die Handlung unerwartete Wendungen und überrascht mit neuen nahezu unglaublichen Entwicklungen. "Der Fjord schweigt" von Gabriele Popma ist klassifiziert als Liebesroman, es geht jedoch sehr hoch her. Teilweise dachte ich während des Lesens, dass es schon fast etwas zu viel des Guten ist. Jedoch fügt sich alles doch in ein durchaus stimmiges Bild und der Roman vermag zu überzeugen.

Der Schreibstil ist sehr gelungen. Schon den Prolog fand ich sehr packend und so ging es auch spannend und mitreißend bis zur letzten Seite weiter. Mir gefällt, dass alles klar und dennoch mit ausreichend Details beschrieben wird. Dadurch ist es ein leichtes in die Geschichte reinzufinden und ich war gleich mitten im Geschehen. Ich hatte nicht das Bedürfnis das Buch wegzulegen, im Gegenteil, es entsteht ein schöner Lesefluss.

Schön ist auch, dass die Geschichte auf zwei Zeitebenen spielt. Die Verknüpfung von der aktuellen Handlung rund um Annika und der ursächlichen Handlung rund um ihre Mutter Kerstin ist ausgesprochen gut gelungen. Es ist immer deutlich, wo die Handlung gerade spielt und die Rückblicke erfolgen wohl dosiert. Nach und nach kommt immer mehr ans Licht, der Spannungsbogen wird konstant aufrecht gehalten und zum Ende hin sogar nochmal gesteigert.

Bei aller Spannung kommt jedoch auch die Liebe nicht zu kurz. Die Lieben, die Annika und Kerstin in ihrem Leben finden, und auch teils wieder verlieren. Vor allem aber auch die Liebe zu der beeindruckenden Natur Norwegens. Die Schilderungen von Norwegen sind einfach wunderschön. Beim Lesen bekommt man immer mehr Lust einmal hin zu fahren und die beeindruckende Landschaft selbst zu sehen.

Annika ist gleich von Beginn an sehr sympathisch. Es ist leicht sich mit ihr zu identifizieren und mit ihr mitzufühlen. "Es ist nur ein Gefühl, dass mir etwas fehlt. [...] Da ist eine unbestimmte Sehnsucht in mir und ich weiß nicht, wonach." Sehr eindrücklich und emotional wird deutlich gemacht, wie Annika durch den Verlust ihres Zwillingsbruders in ihren Grundfesten erschüttert wurde. Man hofft mit, dass sie einen Weg findet, zu heilen.

Bei Annikas Mutter Kerstin dauert es etwas länger, bis man mit ihr warm wird. Je mehr man jedoch von ihrem Leben kennenlernt, desto besser versteht man, wie sie später ist. Auch die anderen handelnden Personen sind bis zur kleinsten Rolle sehr individuell und interessant ausgestaltet. Und obwohl das Buch 453 Seiten zählt, herrscht nie Verwirrung, welche Personen gerade handeln. Es ist ein leichtes der Geschichte zu folgen.

Wie schon angeklungen, ist das Ende noch mal sehr spannend. Es schließt die Handlung aber schön rund ab.

"Der Fjord schweigt" von Gabriele Popma ist ein sehr spannender Roman, dem eine Liebesgeschichte zugrunde liegt und der vor der wunderschönen Naturkulisse Norwegens spielt. Empfehlen kann ich ihn Lesern, die gern Spannung mit interessanten Charakteren und einem Hauch Liebesgeschichte haben.