Rezension

Spannungsgeladenes Katz-und-Maus-Spiel mit überzeugenden Charakteren

State of Terror -

State of Terror
von Hillary Rodham Clinton

Bewertet mit 5 Sternen

In „State of Terror“ geht es um Ellen Adams, neu ernannte Außenministerin der USA, die mit scharfem Verstand, einem gesunden Maß an Selbstironie und einem starken Team versucht, sich in ihrem Amt zu etablieren. Leider sind die Voraussetzungen dazu nicht so einfach, da es ihr von Seiten der Regierung, der Medien und der Staatschefs anderer Länder zunächst nicht leicht gemacht wird.

Erschwerend kommt eine Reihe von Bombenanschlägen hinzu, die als terroristische Handlungen zu deuten sind und in die sogar Adams Sohn Gil verwickelt zu sein scheint. Ein spannungsgeladenes Katz-und-Maus-Spiel mit unerwartet großem Ausmaß beginnt, bei dem man sich nie sicher sein kann, wer Freund und wer Feind der amerikanischen Regierung ist.

Von Anfang an überzeugt haben mich die verschiedenen Szenen- und Perspektivwechsel, die viel Spannung aufbauen und durchgängig zum Mitermitteln einladen. Auch die Beschreibung der verschiedenen Staaten, die entweder als Verbündete der USA eine wichtige Rolle spielen oder die aufgrund der notwendigen Ermittlungen und diplomatischer Gespräche durch Adams und ihr Team bereist werden, sind durchgängig sehr facettenreich beschrieben, sodass ein tiefgreifendes Verständnis zu den vorherrschenden Machtverhältnissen und politischen Bündnissen möglich wird.

Obwohl sehr viele Charaktere von Bedeutung sind, empfand ich die Beschreibungen durchgängig so detailreich und nachvollziehbar, dass ich mich immer gut in den verschiedenen Handlungssträngen orientieren konnte. Besonders hervorheben möchte ich hier Betsy, die persönliche Beraterin und jahrelange Freundin von Ellen Adams, die mit ihrer unvergleichlichen Art das perfekte Pendant zur Außenministerin darstellt und ihr durchgängig den Rücken stärkt. Dass mir zum Ende hin sogar deren Insider, die ich anfangs doch etwas befremdlich fand, ans Herz gewachsen sind, spricht für mich beispielhaft für die gelungene Darstellung dieser Charaktere.

Darüber hinaus war ich natürlich auch sehr gespannt auf Hillary Clinton in ihrer neuen „Rolle“ als Co-Autorin. Inwiefern ihr Insider-Wissen in die Geschichte eingeflossen ist, kann ich leider nicht beurteilen, da ich vorab leider noch keine Thriller von Louise Penny gelesen habe und die Geschichte grundsätzlich ja – zum Glück! – fiktiv ist! Trotzdem waren an vielen Stellen reale Bezüge zu erkennen und mir hat hier insbesondere die vielperspektivische Sicht auf die Dinge gefallen.

Insgesamt hat mir der Thriller von Hillary Rodham Clinton und Louise Penny so gut gefallen, dass ich ihn bereits mehrmals verschenkt habe, weil er meiner Meinung nach sowohl für politisch interessierte Leser:innen als auch für Fans von Thrillern mit starken Protagonistinnen und temporeichen Erzählungen zu empfehlen ist.  

Außerdem würde ich zukünftig gern mehr von Louise Penny und Hillary Clinton lesen – und hoffe, dass aufgrund des offenen Endes vielleicht sogar eine Fortsetzung geplant ist.   

Ich danke lovelybooks und Harper Collins für das Rezensionsexemplar