Rezension

Sehr spannend

State of Terror -

State of Terror
von Hillary Rodham Clinton

Bewertet mit 4.5 Sternen

In mehreren europäischen Städten gibt es Bombenattentate auf Busse. Wer steckt dahinter? Die Wahrscheinlichkeit, dass es weitere Anschläge geben wird, ist groß.

Douglas Williams, der erst seit kurzem Präsident der USA ist und seine Außenministerin Ellen Adams, die eigentlich nicht gut miteinander können, müssen sich zusammenschließen, um dieser womöglich globale Bedrohung, hinter der ein alter Feind stecken könnte, gegenübertreten zu können.

Mich hat, ehrlich gesagt, vor allem gereizt, dass Hillary Rodham Clinton hier Mitautorin ist, die Protagonistin ist, wie es Clinton war, Außenministerin, ich war gespannt, wie viel Autobiografisches wohl Einzug hält. Nun, immerhin wird schnell deutlich, dass der vorherige Präsident, Eric Dunn, klar Trumps Züge trägt. Wie viel Clinton tatsächlich aus dem Nähkästchen berichtet hat? Eigentlich ist das egal, denn der Roman ist einfach nur eines: Spannend. Wie viel davon authentisch ist (gerade die Konferenzen/Besprechnungen mit Staatsoberhäuptern/anderen Politikern) kann man nur ahnen. Dass viel typisch amerikanischer Heroismus und Patriotismus einfließt, überrascht wenig, stört mich persönlich aber nicht, ich ordne das einfach entsprechend ein. Eher stört mich schon das ein oder andere Klischee, aber auch das nur am Rande.

Die Protagonistin gefällt mir gut, ich kann mit ihr mitempfinden. Sie ist eine gestandene Frau, der man so schnell nichts vormacht, hat aber auch eine sensible Seite. Ihre Beraterin ist gleichzeitig ihre beste Freundin, und auch diese mag ich. Manch ein Charakter macht eine gewisse Entwicklung mit, und es gibt auch einige überraschende Wendungen – wirklich tiefgehend ist aber keiner gezeichnet. Das muss hier auch nicht, denn, wie gesagt, der Fokus liegt auf „spannend“. Es ist nur ein Roman, doch ich habe mich immer wieder gefragt, wie viel davon realistisch sein könnte – und das macht das Ganze noch eine Idee spannender, aber auch bedrückender.

Gut gefallen haben mir auch die Nachworte der Autorinnen, hier erzählen sie u. a., wie es zur Zusammenarbeit kam und vor allem auch, wie manche Charaktere entstanden sind.

Spannend, spannend, spannend – das ist mein Resümee. Wer einen Pageturner sucht und vor ein paar Klischees nicht zurückschreckt, wird hier fündig. Ich vergebe 4,5 Sterne und hoffe, Ellen Adams noch einmal begegnen zu können.