Rezension

Super

Sterbenswort - Siegfried Langer

Sterbenswort
von Siegfried Langer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Sprache und Aufbau:

Der Thriller "Sterbenswort" von Siegfried Langer überzeugt nicht nur durch einen spannenden Dialog, sondern lässt dem Leser lange Zeit, um selbst zu rätseln und zu raten, was hinter den Geschehnissen steckt, die auf den Zeitebenen "heute", "damals" und "neulich" dargestellt und nach und nach enthüllt werden. Der kluge Aufbau wird von einer angenehm zu lesenden, sachlichen und einfachen Sprache unterstützt, die sich an den passenden Stellen wie in einen Rausch steigert. Allerdings gibt es hier auch an einigen Stellen pathetisch klingende Sätze zu bemängeln, die den Lesefluss unnötig ausbremsen und die der Autor sich besser verkniffen hätte.

Figuren und Handlung:

Sowohl Haupt- als auch Nebenfiguren zeigen eine gewisse Tiefe und Lebendigkeit und auch scheinbar undwichtige Figuren verkommen nicht zu Prototyen, was dem Buch sehr zugute kommt. Facettenreich und vielschichtig ist auch die Handlung, was das Buch zu einem Genuss macht. Der Ausdruck Pageturner ist absolut zutreffend.

Kathrin büßt immer mehr ihre Rationalität ein und gemeinsam mit ihr der Leser, der immer abenteuerliche Theorien zur Lösung entwickeln kann. Ihre kleine Tochter Mia erscheint als sympathisches Kind, die aber keine vordergründige Rolle spielt.

Das Zusammentreffen der früheren Freunde Heinrich, Amelia und Kathrin war durchaus interessant zu lesen. Realistisch war, dass das Leben so einige unvorhergesehene oder vorhersehbare Wendungen vollzogen hatte, aber stets spielt die eigene Vergangenheit eine wichtige Rolle.

Meine Meinung:

Mir hat es großen Spaß gemacht, den Thriller zu lesen. Siegfried Langer ist es gelungen, authetische Figuren zu schaffen, die von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt werden. Im gesamten Buch gab es keine langweilige Stelle, sondern immer mehr und mehr zum Grübeln. Ein ohne Einschränkungen empfehlenswertes Buch, besonders deshalb, weil nicht durch Effekthascherei wie besonders blutige und grausame Szenen die Leser gefesselt werden, sondern weil ein psychischer Druck auf die Figuren ausgeübt wird, der gut nachvollzogen werden kann und so eine subtile Spannung entsteht.