Rezension

Atemlos...

Sterbenswort - Siegfried Langer

Sterbenswort
von Siegfried Langer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Berlin in den Neunzigern: In einer Studenten-WG eskaliert im Drogenrausch ein Streit, ein Mitbewohner kommt zu Tode Unfall, Totschlag, Mord? Jahre später taucht eine Videoaufzeichnung des verhängnisvollen Abends auf, einige der damaligen Freunde werden bedroht.Und plötzlich ist einer tot. Kommt ihr dunkles Geheimnis nun ans Licht? Wer ist der unerbittliche Verfolger?

Kathrin ist verwirrt. Sie findet Dinge in ihrer Wohnung nicht wieder, Bilder hängen schief, Obst ist angebissen - doch ihre kleine Tochter Mia kann das eigentlich nicht gewesen sein. Die Verwirrung weicht einer großen Ängstlichkeit. Wer dringt derart in ihre Privatsphäre ein?!
Als die kleine Mia am Kindergartenzaun von einem Mann im Trenchcoat angesprochen wird, der sich ihr als Erik vorstellt, scheint Kathrins Welt ganz aus den Fugen zu geraten.

Zu ihrer Studentenzeit wohnte sie mit einem Erik und zwei anderen Bewohnern in einer WG. Doch Erik ist tot! Immer mehr häufen sich jedoch die Zeichen, dass dem vielleicht doch nicht so ist.
Nicht mehr wissend, was sie glauben soll, versucht Kathrin hinter des Rätsels Lösung zu kommen. Doch die Zeit drängt: der Unbekannte schickt ihr zunehmend deutlichere Drohungen...

Das war mal wieder ein Thriller, der sich am besten in einem Rutsch durchlesen lässt. Dabei bedient sich Langer eines geschickten Schachzuges: Er wechselt kapitelweise zwischen den Zeiten von heute und von damals, so dass der Leser einen zunehmenden Einblick in beide Geschichten erhält. Dies erzeugt eine unglaubliche Spannung, die fast das gesamte Buch über aufrecht erhalten wird.
Mit jedem Puzzleteil, das der Leser erfährt, duplizieren sich die Fragen aber nahezu. Der Thriller ist eine gelungene Darstellung eines gekonnten Verwirrspiels, und wirklich erst auf den letzten Seiten offenbart sich die Lösung.

Oftmals habe ich fast atemlos weitergeblättert, so sehr hat mich das Buch in seinen Bann gezogen.
Ein Thriller, der allen Liebhabern dieses Genres nur empfohlen werden kann. Und hoffentlich nicht der letzte aus der Feder von Siegfried Langer!