Rezension

Super spannend

Die Chiffre -

Die Chiffre
von Elias Haller

Bewertet mit 5 Sternen

„Die Chiffre“ von Elias Haller, Edition M-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 415 Seiten gelesen, die in 4 Teile und 84 Kapitel eingeteilt sind. Die Kapitel sind mit Tag und Uhrzeit überschrieben. Es ist der 2. Fall für Arne Stiller.

Der berühmte Violinist Maximilian Anderlecht stürzt aus dem achten Stock. Als in seinem Mund ein Schnipsel mit einer verschlüsselten Nachricht gefunden wird, wird Arne Stiller hinzugezogen. Er arbeitet als Kryptologe in der Dresdner Mordkommission.Die Ermittlungen führen ihn in die Schlossparkklinik und zu einem Schriftsteller, dessen Buch anscheinend Vorlage für den Mord ist. Auch ein weiterer Mord weist Parallelen auf. Die Lösung der gefundenen Wortfetzen stellt Arne vor eine große Herausforderung. Dabei erinnert er sich an einen alten Fall, den sein inzwischen verstorbener Vorgesetzter nie lösen konnte, da es ein reiner Indizienprozess war. Auch damals wurden am Tatort Buchstaben gefunden, diese aber nicht weiter beachtet. Also wälzt er die alten Akten und besucht auch den Täter im Gefängnis.

Das Buch setzt sich aus verschiedenen Handlungssträngen zusammen. Da gibt es die aktuellen Fälle und auch den alten Fall zu lösen, es gibt Rückblicke zum Leben eines Jungen und seiner Eltern, auch ein Rechtsanwalt, der den damaligen Täter vertreten hatte, versucht seine Geldsorgen zu lösen und einen Schriftsteller, der der Polizei sehr nützlich wird. Es gibt dunkle Geheimnisse, noch viel dunklere Orte und schreckliche Taten.  

Die Kapitel sind recht kurz und enden immer spannend, das nächste beginnt meist mit einer anderen Handlung, sodass man einfach weiterlesen muss. Durch die wechselnden Perspektiven ist das Buch von Beginn an spannend und, kaum vorstellbar, steigert sich diese gegen Ende noch und es wird richtig rasant und dramatisch.

Die Personen sind wieder sehr authentisch beschrieben. Mit seiner eigenwilligen und sehr direkten Art ist Arne nicht überall beliebt und eine Zusammenarbeit mit ihm ist schwierig. Mit der ebenso schrulligen Inge Allhammer, die im Kommissariat durch ihre Alkoholsucht und mehrere Entziehungskuren bekannt ist, hat er eine sehr fähige Kollegin an seiner Seite, die sich von seiner Art nicht einschüchtern lässt und ihm Paroli bietet. Letztendlich sind sie das perfekte Team, welches sich in der Besenkammer sogar eingerichtet hat. Außerdem bekommt es Arne mit seinem stärksten Rivalen, dem Innenminister, zu tun und damit auch mit seiner Ex-Frau, was für ihn nicht einfach ist. Weitere Baustellen sind seine Nachbarin Anita, die er als aufdringlich empfindet, ihr aber meist nicht wiederstehen kann. Und die Gerichtsmedizinerin Dr. Martina Schweitzer, die ihn trotz ihres reservierten Auftretens irgendwie in seinen Bann zieht.

Auch die anderen Personen kann man sich sehr gut vorstellen mit ihren jeweiligen Macken und Eigenheiten. Vor allem Conny Kramer schießt dabei den Vogel ab.

Auch mit diesem Buch hat es der Autor geschafft, mich wieder voll und ganz zu begeistern. Es war ein super spannender und mitreißender Lesegenuss.