Rezension

Sympathisch. Zwischenmenschlich. Familiär.

Wenn jedes Wort nur Liebe ist -

Wenn jedes Wort nur Liebe ist
von Lotte R. Wöss

Leseerlebnis :
"Wenn jedes Wort nur Liebe ist" handelt von der frisch verlassenen Buchhändlerin Clea, die auf ihrer Suche zurück ins Leben nach einigen schrägen Dates auf Emil trifft. Die Erlebnisse seiner Vergangenheit lassen ihn nicht unbeschwert leben und stellen ihn immer wieder vor große Herausforderungen. Ob die Liebe so eine Chance hat?
Das Buch wird im Wechsel aus den Perspektiven der Protagonisten Clea und Emil in der 3. Person im Präteritum erzählt. Beide werden wunderbar porträtiert und man erhält gute und tiefe Einblicke in ihr Seelenleben und ihre Vergangenheiten. Beide waren mir sehr sympathisch, obwohl ich ihr Handeln oft nicht nachvollziehen konnte. Obwohl sie beide mitten im Leben stehen, hatte ich das Gefühl, dass sie noch erwachsen werden müssen. Lernen sich zu behaupten und gegen ihre Eltern "aufzulehnen".
Der Schreibstil von Lotte R. Wöss lässt sich angenehm und flüssig lesen und ich habe mich dadurch schnell eingefunden. Die ersten 150 Seiten habe ich direkt verschlungen.
Der Handlungsverlauf ist sehr gut aufgebaut und enthält keinerlei Längen. Der Schluss selbst kam mir persönlich etwas zu abrupt und hätte ruhig seitenfüllender sein können. Wünschenswert wäre es aus meiner Sicht auch gewesen, manche Verhaltensweisen schneller aufzuklären, bspw. die von Vincent (Cousin/ Bruder von Emil), um der eigentlichen Liebesgeschichte mehr Raum zu geben und sich nicht in familiären Gegebenheiten zu verlieren. Nichtsdestotrotz hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten.
Mein Highlight war definitiv die "Antagonistin" in Form von Cleas Mutter, die mich ständig zur Weißglut brachte und somit ein absolutes Lob verdient hat.
Fazit :
Ein schönes Buch für Zwischendurch mit sehr sympathischen Charakteren.