Rezension

Tiefgründiger HistoRoman

Die letzte Schuld -

Die letzte Schuld
von Heidi Rehn

Bewertet mit 4 Sternen

In „Die letzte Schuld“ dem 2. Teil der Emil Graf Reihe, der 1946 in München angesiedelt ist, thematisiert die Autorin das „Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus“, mit dem die Entnazifizierung der deutschen Bevölkerung in der amerikanischen Besatzungszone vorangetrieben werden soll. Dazu muss jeder Deutsche einen Fragebogen mit 131 Fragen ausfüllen. Und über diese Praktik will Billa, Reporterin für ein US-Magazin, einen Beitrag schreiben. Im Zuge ihrer Recherchen trifft sie erneut auf Emil, der gerade in einem Mordfall an einer Frau Ermittlungen anstellt. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Täter.

Der Krimiplot ist spannend und komplex, denn es kommt zu Erkenntnissen, die die beiden ins Haus der Kunst führen, das einst von Hitler erbaute Monumentalmuseum, und dem dortigen Handel mit verbotenen NS-Devotionalien. Ebenfalls sehr schön in die Handlung eingebaut sind die städtebaulichen Erneuerungen Münchens und die wiederauflebende Kulturszene der Stadt. Billa und Emil erfahren auch eine Weiterentwicklung und so ist es schon ratsam mit dem ersten Teil zu beginnen, möchte man hier nichts verpassen. Allerdings kann man auch den 2. Teil ohne Vorkenntnisse problemlos lesen. Wie schon in Teil 1 wird wieder mit einem Cliffhanger die Geschichte beendet, so dass man sich für die Aufklärung bis zum nächsten Teil gedulden muss.

Fazit: „Die letzte Schuld“ ist ein angenehm zu lesender HistoKrimi mit authentischen Charakteren und einem überzeugenden Krimiplot. Meine Empfehlung bekommt das Buch und ich bewerte es mit 4 von 5 Sternen.