Rezension

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Toll geschrieben

Kalmann - Joachim B. Schmidt

Kalmann
von Joachim B. Schmidt

Bewertet mit 5 Sternen

Kalmann lebt in einem abgeschiedenen Dorf in Island. Er ist Haifischfänger und macht den zweitbesten Gammelhai des Landes. Den besten machte sein Großvater, der nun aber dement ist und in einem Altenheim in der Stadt lebt. Kalmann hat von dem alten Mann alles gelernt über die Natur, das Leben an sich und den Haifang. Er kommt in dem kleinen Haus seines Großvaters gut zurecht, obwohl er manchmal "Fischsuppe im Kopf" hat, wie er selbst sagt.
In diesem Buch erzählt er seine Geschichte von dem Tag an, als er eine große Blutlache auf einer Hochebene in der Nähe des Dorfes fand und ein Mann aus dem Dorf vermisst wird. Die Polizei untersucht das Verschwinden und bringt damit eine Menge Unruhe ins Dorf.
Schmidt hat ein wunderbares Buch geschrieben. Kalmann ist nicht der "Dorfdepp", als den ihn manche Menschen bezeichnen, sondern ein nachdenklicher, philosophischer, manchmal weiser junger Mann, der seine Grenzen kennt und zufrieden mit seinem Leben ist. Das regt auch die Leser zum Nachdenken an über den Wert des Lebens und die Ansprüche, die wir daran stellen. Der Schreibstil ist zwar einerseits naiv, dann aber auch wieder klug und in die Tiefe gehend.
Das Buch ist ungewöhnlich, man muss sich darauf einlassen. Mir hat es sehr gut gefallen.