Rezension

Tolles Setting, aber zum Teil zu langatmig

Im Schatten des Fuchses - Julie Kagawa

Im Schatten des Fuchses
von Julie Kagawa

Bewertet mit 3.5 Sternen

Yumeko wächst abgeschieden von der Welt bei Mönchen im Kloster auf. Als dieses Kloster von Dämonen überfallen wird, kann sie mit einer wertvollen Schriftrolle, hinter der mehrere Parteien her sind, fliehen. Im Wald vor dem Kloster trifft sie auf den Samurai Tatsumi. Die beiden begeben sich auf eine gefahrenvolle Reise durchs Land von einem Kloster zu einem anderen, zu dem Yumeko die Schriftrolle bringen soll. Dabei haben sie viele Abenteuer zu bestehen und treffen auf die verschiedensten Personen…

Das Buch ist eingebettet in die japanischen Traditionen und Mythen. Da ich die Art der Japaner als sehr umständlich empfinde und die Rituale für mich sehr langatmig sind, hatte ich bei diesem Buch sehr oft das Empfinden, dass die Geschichte langatmig und umständlich ist.

Dabei finde ich Yumeko, die 17 Jahre alt ist, ist ein wirklich süßes Ding. Da sie sehr naiv, freundlich, offen und arglos ist, habe ich sie vor meinem inneren Auge jedoch stets als 12 – 13-jähriges Püppchen gesehen. Tatsumi dagegen ist sehr verschlossen, misstrauisch und steif. Beide waren für mich als Identifikationsfiguren ungeeignet.

Irritiert hat mich an diesem Buch die wiederkehrende grausame Gewaltdarstellung. Das empfohlene Alter ist 14 Jahre. Als Elternteil wäre ich nicht erfreut darüber, wenn meine Kinder so gewalttätige Bücher lesen würden.

Die Abenteuer, die die beiden auf ihrem Weg erleben, waren spannend und gruselig. Ich war begeistert von den tollen Erzählideen, die Julie Kagawa entwickelte. Denn das Buch weist ein paar sehr gute und richtig überraschende Wendungen auf. Doch auch diese waren mir oft zu lang geschildert, da ich auch hier den Erzählstil als zu umständlich und langweilig empfunden habe. Eine pointierte Erzählweise, die ein wenig zügiger auf den Punkt kommt, hätte ich zu schätzen gewusst. So musste ich mich immer wieder dazu überreden, mit dem Buch fortzufahren und nicht zu einem anderen Buch zu greifen.

Da ich die Geschichte um das Fuchsmädchen und den Krieger insgesamt nett fand, werde ich die Reihe trotzdem weiterlesen. Auch, wenn ich befürchte, dass sich die Art der Erzählung nicht ändern wird. Die Bücher rangieren nicht oben auf meiner Wunschliste, jedoch bin ich neugierig, zu erfahren, wie es weitergeht…

Fazit:
Die Figuren im Buch eigneten sich für mich nicht zur Identifikation. Jedoch sind fast alle auf ihre Art liebenswert. Die japanischen Traditionen und Rituale habe ich als umständlich und langatmig empfunden, was sich auch im Schreibstil niederschlägt. Zum Teil sind die Gewaltdarstellungen unnötig grausam für ein Buch, das für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen wird. Da ich die Geschichte insgesamt durchschnittlich gut finde, werde ich die nächsten Teile voraussichtlich ebenfalls lesen, jedoch nicht mit einer hohen Priorität.