Rezension

Tulpenwahn

In Zeiten des Tulpenwahns -

In Zeiten des Tulpenwahns
von Susanne Thomas

Bewertet mit 5 Sternen

Ich war noch ein Kind als ich damals die TV-Serie „Adrian der Tulpendieb“ gesehen habe. Schon damals konnte ich nicht begreifen, wie Menschen so verrückt sein konnten und alles aufs Spiel setzten, um eine spezielle Tulpenzwiebel zu bekommen.
Nicolaes Verbeeck hat bei einem Brand seine Frau verloren und wurde selbst entstellt. Daher versucht er sein schöne Tochter Margriet zu beschützen. Aber auch seine Tulpensammlung bereitet ihm viel Freude. Seine Tochter verliebt sich in den Adligen van den Cruys. Aber diese Verbindung kann es aufgrund der Standesunterschiede eigentlich nicht geben. Doch eine reiche Mitgift wäre hilfreich und so lässt sich Nicolaes auf das riskante Spekulationsgeschäft mit Tulpenzwiebeln ein. Doch wer hoch pokert, verliert am Ende alles.
Dies Autorin Susanne Thomas hat diese Geschichte in zeitgemäßem Stil erzählt, der sich gut lesen lässt. Es ist kaum zu glauben, was in diesen Zeiten des Tulpenwahns geschieht und glaubt fast, dass alle den Verstand verloren haben.
Nicolaes Verbeeck hat ein inniges Verhältnis zu seiner Tochter und will nur das Beste für sie. Er selbst erwartet aufgrund seiner Brandnarben im Gesicht nicht, dass sich eine Frau auf ihn einlässt. Umso mehr sorgt er sich um seine Tulpensammlung, die ihn mit ihrer Schönheit begeistert, und um Margriet. Für seine Tochter lässt er sich auf die Spekulationen ein, obwohl er keinen Durchblick hat. Doch da gibt es jemanden, der seine Unbedarftheit ausnutzt und es konnte gar nicht anders kommen, als dass es am Ende tragisch ausgeht.
Es ist ein interessanter und spannender Roman, bei dem man dem sympathischen Protagonisten wünscht, dass es für ihn gut endet. Doch der Markt hat seine eigenen Gesetze und die Spekulationsblase platzt.