Rezension

Über wechselnde Perspektiven zur Lösung

Promise Boys - Drei Schüler. Drei Motive. Ein Mord. -

Promise Boys - Drei Schüler. Drei Motive. Ein Mord.
von Nick Brooks

Bewertet mit 3 Sternen

Promise Boys – Drei Schüler. Drei Motive. Ein Mord.“ Der Titel dieses Jugendkrimis sagt schon viel über den Inhalt aus: Drei Jungen werden verdächtigt, den verhassten Schuldirektor ermordet zu haben. Alle drei kommen aus schwierigen Verhältnissen, alle haben kein Alibi, dafür genügend Gründe, den Schulleiter zu töten.

Nick Brooks, der Autor, zeichnet hier ein recht freudloses Bild von einem kaputten Bildungssystem und den Schwierigkeiten für junge Schwarze aus den Verhältnissen auszubrechen. J.B., Trey und Ramón sind eigentlich gute Jungs mit Talenten und dem Willen es zu schaffen. Der eine schreibt Songs, der andere ist gut in Sport und Ramón liebt das Kochen. Aber der fiese Schulleiter Moore tut alles, um ihre Träume zum Platzen zu bringen.

Die Geschichte macht stellenweise betroffen, weil man sich gut vorstellen kann, dass solche Ungerechtigkeiten nicht aus der Luft gegriffen sind. Angenehm lesbar ist der Text auch, so dass man leicht einen Zugang findet.

Etwas schwerer habe ich mich mit dem Aufbau getan. Die ganze Geschichte ist ein Mosaik aus verschiedenen Perspektiven, Zeugenaussagen, Chatverläufen und Verhörprotokollen. Die Hauptpersonen kommen natürlich etwas öfter zu Wort. Trotzdem baut sich keine große Nähe zu den Protagonisten auf. Auch kamen mir viele Wortmeldungen im Kontext der Handlung nicht notwendig, sondern eher wie Füllstoff vor.

Erst im letzten Teil des Buches finden sich die drei Mordverdächtigen zusammen, um gemeinsam zu ermitteln und den Mörder zu finden, der leider von vorneherein nicht allzu schwer zu erraten ist, weil die Geschichte ansonsten wenig Sinn ergibt. Die Auflösung bahnt sich auch ein wenig zu glatt an, sodass das Spannungslevel nie ganz aus dem Mittelmaß herauskommt.

Fazit: Gut lesbare Jugendlektüre mit Gesellschaftskritik und positiven Botschaften, die sich für meine Begriffe zu spät und reibungslos der Auflösung widmet.