Rezension

Überraschung! Und eine gar nicht mal so schlechte!

Alles dreht sich - Rosemarie Eichinger

Alles dreht sich
von Rosemarie Eichinger

Bewertet mit 4 Sternen

Linda hat Krebs. Gehirntumor. Eine Prognose, die ihr ganzes, noch so kurzes Leben auf den Kopf stellt, denn die Heilungschancen stehen sehr schlecht. Dann trifft sie vor dem Krankenhaus auf Max. Und in all ihrer Hoffnungslosigkeit kann er sie dazuüberreden, eine Liste anzufertigen. Eine Liste mit Dingen, die sie beide noch erledigen wollen, bevor sie sterben. Eine Liste mit Dingen, die sie machen wollen, um der Welt ihren Stempel aufzudrücken.

Inhalt

Linda hat Krebs. Gehirntumor. Eine Prognose, die ihr ganzes, noch so kurzes Leben auf den Kopf stellt, denn die Heilungschancen stehen sehr schlecht.
Dann trifft sie vor dem Krankenhaus auf Max. 
Und in all ihrer Hoffnungslosigkeit kann er sie dazuüberreden, eine Liste anzufertigen.
Eine Liste mit Dingen, die sie beide noch erledigen wollen, bevor sie sterben. Eine Liste mit Dingen, die sie machen wollen, um der Welt ihren Stempel aufzudrücken.

Meinung

Dieses Buch ist eine einzige Überraschung!

Krebsbücher gab es ja in letzter Zeit nicht gerade selten auf dem Büchermarkt, aber Frau Eichinger konnte trotzdem eine kleine Nische für sich entdecken, denn sie hat es doch tatsächlich geschafft ein Krebsbuch zu schreiben, in dem es NICHT vordergründig um Krebs geht, sondern um das, wie du mit deinem Leben nach der Diagnose weitermachst.

Wenn man mit ungefähr 15 Jahren gesagt bekommt, dass man beinahe unheilbar krank ist, ist das furchtbar und ich wollte mich ehrlich gesagt auch gar nicht in Lindas Lage hineinversetzen, da ich genau in diesem Alter bin.
Trotzdem mochte ich Linda als Protagonistin sehr gerne. Sie ist sehr authentisch mit der Diagnose umgegangen, mit Wutanfällen und Zusammenbrüchen und "Hey Leute, ich sterbe sowieso, ihr könnt mich alle mal"-Phasen. Auch wenn niemand weiß, wie er in so einer Situation reagieren würde, kommt so etwas wahrscheinlich nah ran.

Eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt außerdem Max, den Linda kurz nach der Entdeckung des Tumors draußen vor dem Krankenhaus kennenlernt.
Linda findet ihn merkwürdig, er sieht kränklich aus, blass und dünn, und kurzerhand später erzählt er ihr, dass er ebenfalls Krebs hat und zwar Leukämie.
Und obwohl er im Laufe des Buches noch für eine Überraschung gut ist, ist er letztendlich derjenige, der Linda auf den Geschmack der Liste bringt. Eine Liste, mit all den Punkten, die sie vor ihrem Ableben noch erledigen wollen bzw. auch müssen.

Ein paar Punkte können die beiden zusammen auch abhaken (so Sachen wie: die Haare blau färben, usw...), aber dann merken sie, dass man sich nach ihrem Tod trotzdem nicht an sie erinnern wird und sie beschließen, der Welt ihren STempel aufzudrücken, mit Taten auf die die Menschen aufmerksam werden und die etwas in der Welt, wenn auch in einem kleinen Teil, verändern können.

DIes ist der Punkt, der so untypisch für ein Krebsbuch ist.
In Krebsbüchern dreht sich die Geschichte sehr um den Kranken und seine eigene Liste mit seinen eigenen Wünschen, was ja auch durchaus verständlich ist, wenn man nicht mehr lange lebt. Da darf man auch mal an sich selber denken.
Aber in "Alles dreht sich" versuchen Linda und Max (und später dann auch Lindas beste Freundin Pia als Unterstützung) mit der Zeit, die ihnen noch bleibt, etwas Sinnvolles anzufangen.

DIe Ideen, die die drei sich einfallen lassen, möchte ich jetzt gar nicht weiter aufzählen, denn es lohnt sich, diese selbst kennenzulernen!

Das einzig Negative, was ich zu "Alles dreht sich" sagen muss, ist, dass mir der Schreibstil an manchen Stellen leider nicht so gut gefallen hat, bzw., dass ich ihn teilweise ein wenig anstrengend fand.

Es gibt viele Wiederholungen, daran kann man sich gewöhnen, aber beinahe jedes Kapitel wird von jemand anderem erzählt, also entweder Linda, Max oder Pia und es ist nie direkt deutlich, von wem genau.
Ich musste also oft nochmal mehrere Seiten zurückblättern und so etwas stört den Lesefluss doch ungemein.

Fazit

Mit "Alles dreht sich" ist Rosemarie Eichinger ein Krebsbuch der anderen Art gelungen, denn sie hat tatsächlich noch eine "Marktlücke" im Bereich der Krebsbücher finden können, in dem sie den Fokus von dem Kranken auf seine verbleibende Zeit rückt.
Mit tollen Charakteren, die alle authentisch auf ihre eigene Art und Weise sind, ist das Buch eigentlich echt gut, nur der Schreibstil konnte mich nicht hundertprozentig überzeugen, weshalb ich 4 von 5 Sternen für dieses lesenwerte Buch vergebe!!