Rezension

Unerwartet

NOTIZEN EINER VERLORENEN - Heike Vullriede

NOTIZEN EINER VERLORENEN
von Heike Vullriede

Zum Inhalt kann ich hier gar nicht viel verraten, da die Spoilergefahr sehr hoch ist. Bereits bekannt ist, dass es sich um Selbstmord dreht. Aber entgegen den vielen Büchern, die es zu diesem Thema gibt, ist dies keine „Aufarbeitungsbiographie“. Es ist die Geschichte von Sarah, die bereits zu Beginn des Buches mit zerschmettertem Oberkörper in einer Scheune liegt. Warum sie dort liegt und ob es sich um einen Unfall, Mord oder Selbstmord handelt, erfährt der Leser durch das Lesen ihren Notizen.

Die Autorin hat hier ein sensibles Thema in eine Story gepackt, die ich so nicht erwartet hätte. Es gibt die dramatischen Momente, aber auch recht makabere. Ein paar Abstriche muss ich für mich leider machen. Zum Einen waren mir die Protagonisten etwas zu blass, mit Ausnahme von Sarah, die mich aber manchmal mit ihrer leidigen Art derart genervt hat, dass ich ihr am Liebsten selbst den Ofen auf den Kopf geschmissen hätte. Zum Andere war mir die Auflösung (wer, warum, wieso....) etwas zu konstruiert. Insgesamt hat mich das Buch aber in kürzester Zeit gepackt und war definitiv mal was Anderes, vielleicht weil es sich nicht so einfach in eine Genreschublade stecken lässt.