Rezension

Ungewöhnlich und wirklich toll geschrieben!

Notizen zu einer Hinrichtung -

Notizen zu einer Hinrichtung
von Danya Kukafka

Bewertet mit 4.5 Sternen

4.5 Sterne In 12 Stunden soll Ansel Packer hingerichtet werden. Doch dies ist nicht seine Geschichte. Dies ist die Geschichte der Frauen, die er zurückgelassen hat. Ansel Packer weiß ganz genau, was er verbrochen hat, und wartet nun auf seine Hinrichtung – das gleiche grausame Schicksal, das er vor Jahren seinen Opfern auferlegt hat. Doch er will nicht sterben. Er will anerkannt und verstanden werden. Durch ein Kaleidoskop von Frauen – eine Mutter, eine Schwester, eine Kommissarin der Mordkommission – erfahren wir die Geschichte von Ansels Leben. Atemberaubend spannend und mit erstaunlichem Einfühlungsvermögen zeichnet Kukafka ein erschütterndes Porträt von Weiblichkeit, während sie gleichzeitig das Narrativ des Serienmörders und unsere kulturelle Besessenheit von Kriminalgeschichten hinterfragt. Diese Geschichte klingt vom Klappentext schon sehr ungewöhnlich und so ungewöhnlich ist auch der Schreibstil des Buches. Ansel der Protagonist erzählt in Du-Form seine Gedanken bevor er hingerichtet wird. Ich musste mich in diese Erzählweise zwar kurz einfinden, fand es dann aber sehr fesselnd und vorallem auch sehr besonders beschrieben. Ausserdem erfährt man aus Sicht von drei Frauen wie es überhaupt zu Ansels Verhaftung kam. Ich finde dies macht die Geschichte sehr abwechslungsreich und sie hat eine richtige Soogwirkung in mir ausgelöst weil ich immer weiter lesen wollte. Da man direkt in Ansels Gefühlswelt eintauchen kann ist das Buch intensiv, aber wirklich nahe sind mir der Protagonist und die anderen Personen des Buches nicht gekommen. Als Leser stellt man sich immer wieder die Frage was gewesen wäre wenn Ansel sich zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben anders entschieden hätte. Das Buch lässt einen auch nachdenklich zurück. Fazit: Ungewöhnlich aber wirklich gut geschrieben!

s. T