Rezension

Unnötige Fortsetzung

Herbstmagie - Nora Roberts

Herbstmagie
von Nora Roberts

Cover:
Mir gefällt das Cover sehr gut, weil es zum Titel passt und auch zu den anderen Aufmachungen der Reihe, die ich nach wie vor sehr gern mag. Leider heißt es hier nur: außen hui, innen pfui…

Meinung:
Eigentlich müsste ich mir gar nicht erst die Mühe machen, um eine vollkommen neue Rezension zu schreiben. Ich könnte die Rezension von Band 1 nehmen, die Namen austauschen und damit wäre alles gesagt. Denn mehr passiert auch in diesem Band leider nicht.
Es ist erstaunlich, dass zum Beispiel bei Simone Elkeles‘ Büchern, die wirklich IMMER nach diesem einen Handlungsschema verlaufen (gut situiertes Mädchen verliebt sich in Bad Boy, Schwierigkeiten, Happy End), dennoch Leselust, Spannung und vor allem Romantik aufkommt. Das passiert bei Nora Roberts nicht ein einziges Mal, was ich ziemlich schwach finde, wenn man schon vier Mal den gleichen Roman schreibt und nur per Suchen und Finden die Namen ändert. Denn so kommt es einem vor.
Laurel, die Bäckerin der Hochzeitsagentur, ist ihr Leben lang in Parkers Bruder Del verliebt. Er irgendwie auch, merkt es aber nicht. Ziemlich schnell kommen die beiden zusammen, alles ist super und harmonisch, also langweilig. Auf den letzten 20 Seiten wurde nochmal versucht, ein wenig Konfliktpotenzial aufzubauen, was leider nicht gezogen hat, da es sowieso auf ein Happy End hinausläuft und so kurz vor Ende den Anschein zu erwecken, dass dieses ja möglicherweise auf der Kippe stehen könnte, funktioniert nicht. Zumal der Grund für den Konflikt sehr konstruiert und an den Haaren herbei gezogen wirkte.
Romantisch war keine der Szenen, obwohl es sich hierbei um einen Liebesroman handelt. Der Grund dafür ist in meinen Augen die Austauschbarkeit der Charaktere und die absolute Vorhersehbarkeit und Bekanntheit der Handlung. Wenn man eh weiß, was passiert, kann keine Spannung aufkommen. Die romantischen Szenen waren absolut deckungsgleich zu Band 1 und 2, von daher war das abgegriffen.
Auch die Hochzeiten sind nichts Neues, alles rattert und schnurrt in der ach so tollen Hochzeitsagentur. Auch hier sind keine Konflikte vorhanden, die Spannung erzeugen könnten.
Sprachlich war dieser Teil noch mieser als der zweite, den ich dahingehend schon anstrengend fand. Wenn die besten Freundinnen fürs Leben sich gegenseitig mit Schlampe betiteln und ziemlich rabiat miteinander umgehen, finde ich nicht, dass das für eine Freundschaft spricht, die zwar immer wieder in ihrer Schönheit betont wird, aber in keinen Dialogen oder Handlungen zum Ausdruck kommt. Wenn das der Versuch von Humor sein sollte, schlug er bei mir fehl.
Unglücklich ist auch, dass in diesem Teil schon sehr ausgereift klar gemacht wird, wie und in wen Parker sich dann im vierten Teil verliebt. Mal im Ernst: wenn schon bei vier von vier Büchern EIN UND DIESELBE Handlung geschieht, muss man dann in Band 3 noch alles Bekannte aus Band 4 vorweg nehmen? Das ist doch wirklich ungeschickt und unnötig!
Ich hoffe ja noch auf eine Viererhochzeit in Band 4, was ein netter Abschluss wäre und dann bin ich froh, dass ich mit dieser einfallslosen und strapazierenden Reihe durch bin.

Fazit:
Kein Buch, was man gelesen haben muss, denn von Liebe und Romantik fehlt hier jede Spur.

Kommentare

Chattys und DramaLamas Bücherblog kommentierte am 10. Januar 2014 um 14:03

Ich hab das Buch auch noch auf meinem SUB, weil es mich irgendwie so gar nicht anspricht. Ich lese zwar schon gerne die Nora Roberts Romane, aber dieses spricht mich so gar nicht an. Keine Ahnung warum. Und wenn ich deine Bewertung nun lese, dann bestätigt das ja auch mein Empfinden. Somit wird das Buch wohl auch noch eine Weile auf meinem SUB bleiben.

kommentierte am 02. März 2014 um 11:28

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich fand den ersten Teil gut, aber da die anderen Teile der Reihe nur der aufgekochte Inhalt des Ersten waren, ist das ziemlich einfallslos.