Rezension

Verlassen und vergessen

Die Sternenbucht -

Die Sternenbucht
von Lorna Cook

Bewertet mit 3.5 Sternen

Melissa hat viel zu viel Zeit - kein Wunder, denn sie ist im Urlaub. Den verbringt sie aber eigentlich mit ihrem neuen Freund Liam, den sie aber kaum sieht - er verbringt seine Zeit ausschließlich auf dem Surfbrett.

Daher macht sie den ein oder anderen Ausflug und gerät in das verlassene Dorf Tyneham - es wurde im Zweiten Weltkrieg geräumt und diente der Armee zur Vorbereitung des D-Day in der Normandie. Die Einwohner sollten nach dem Krieg zurückkehren können, was aber nie geschah. Nun wird aus den leerstehenden Häusern ein Museumsdorf - zur Einweihung ist auch Fernsehhistoriker Guy aus London eingereist, den Melissa zufällig etwas näher kennenlernt.

Diese Bekanntschaft vertieft sich in den nächsten Tagen noch, denn Melissa steht ohne Freund und ohne Unterkunft da - der gute Liam verbrachte seine Tage nämlich statt auf dem Surfbrett in den Armen einer anderen Frau. Dank Guy erhält Melissa eine Unterkunft für die Nacht und wird mehr und mehr von der Geschichte des Dorfes und vor allem des Herrenhauses Tyneham House, in dem das Paar Veronica und Albert lebten. Ihr Schicksal war eng mit dem Dorf und mit dem Krieg verbunden.

Guy und Melissa forschen nun gemeinsam und erfahren Unfassbares - doch wie hängt das alles zusammen?

Ein packender Roman auf zwei Zeitebenen, in dem die Gegenwart einen etwas zu großen Raum einnimmt. Spannend hingegen ist die Darstellung der historischen Gegebenheiten, dem verlassenen Dorf, Lebensumständen, die während des Zweiten Weltkriegs tatsächlich herrschten. Die ganze Atmosphäre der Kriegsjahre ist aus meiner Sicht eindringlich und nachvollziehbar dargestellt.

Dennoch bleibt das Buch eher an der Oberfläche und eignet sich somit gut bspw. als Ferienlektüre, nicht nur für Englandreisende!