Rezension

Spannend, Dramatisch, Romantisch

Die Sternenbucht -

Die Sternenbucht
von Lorna Cook

Bewertet mit 5 Sternen

2 Frauen, 2 Jahrhunderte, ein Geheimnis!

In ihrem Sommerurlaub 2020 besichtigt Melissa das 1943 verlassene Dorf Tyneham. Sofort ist sie von einer Fotografie fasziniert, die eine ängstlich blickende Frau an der Seite eines Mannes zeigt. Diese Frau geht Melissa nicht mehr aus dem Kopf und sie beschäftigt sich mit der Frage, wer diese Frau ist und was ihr wohl passiert sein mag. Gemeinsam mit dem Journalisten Guy macht sie sich auf die Suche nach Antworten. Sie ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sie auf ein Geheimnis stoßen wird. Dieses Geheimnis hat Einfluss auf ihre Zukunft.

Den Roman “Die Sternenbucht” hat Lorna Cook gemeinsam mit dem Verlag Penguin am 1. Juni 2021 herausgebracht. Es wurde aus dem englischen von Charlotte Breuer und Norbert Möllemann übersetzt. Das traumhaft schöne Cover zeigt eine Frau in historisch passender Kleidung in einer englischen Küstenlandschaft. Im Hintergrund eine herrschaftliches Gut. Mit seinen 464 Seiten ist das Buch in 46 Kapitel unterteilt. Es liegt gut in der Hand und ist trotz des recht kleinen Buchstabendrucks gut lesbar.

Zügig habe ich mich von der ruhigen Erzählkunst der Autorin in England eingefunden. Sie erzählt ihre flüssig zu lesende Geschichte in 2 Zeitsträngen. Den größeren Raum nimmt die Geschichte von Lady Veronica und ihrem Gatten Albert ein, die 1943 gemeinsam mit den übrigen Dorfbewohnern Tyneham verlassen mussten. Die britische Armee brauchte das Gebäude als Stützpunkt. Lady Veronica hat mir oft sehr leid getan. Sie ist meines Erachtens ein klassisches Opfer ihrer Zeit und ihrer Erziehung. Ein Leben an der Seite eines alkoholkranken Tyrannen, das wünsche ich keinem. Mit Veronicas Haushälterin Anna verknüpfen sich die Zeitstränge, denn Anna ist die Großmutter des Journalisten Guy. Melissa war mir schnell sympathisch. Dieser Roman beginnt mit einem Prolog, der schon einiges ahnen lässt und neugierig auf die Erzählung macht. Die Autorin baut von Beginn an einen sauberen Spannungsbogen auf, den sie immer wieder mit neuen Informationen füttert. Manchmal unterbricht sie die Spannung und Dramatik der Vergangenheit, damit der Leser sich in der Gegenwart etwas erholen kann. Hier folgen wir Melissa und Guy, die sich ineinander verlieben und ebenfalls einige Hürden zu überwinden haben und sich rührend um Anna kümmern.

Lorna Cook unterhält mit einer gelungen Mischung aus Liebe, Spannung, Dramatik, Geschichte und einer gesunden Portion Phantasie. Mir hat sie viele unterhaltsame Lesestunden beschert. Gerne empfehle ich dieses Buch mit gutem Gewissen weiter!