Rezension

Verschenktes Potenzial

Dein erster Blick für immer -

Dein erster Blick für immer
von Zoë Folbigg

Dieses Buch hat sich für mich von Anfang an wie ein absolutes Wohlfühlbuch angefühlt. Nicht wie etwas herausragendes, aber perfekt zum abschalten. Leider war das nicht so ganz der Fall. Es war eher anstrengend und leider überhaupt nicht romantisch.
Der Anfang in die Geschichte fiel mir recht schwer. Es waren viel zu viele Szenenwechsele und die Kapitel haben sich wie Szenen in einem Drehbuch angefühlt und nicht wie richtige Kapitel. Es war mir alles viel zu abgehackt. Die Zeitsprünge haben es noch schlimmer gemacht. Ja, im jedem zweiten Kapitel hat die Zeit getauscht. Ich habe bis zum Ende nicht ganz durchblicken können, wann jetzt genau was passiert es. Ob es jetzt 2014 oder 2017 war. Dieses Buch wird als Liebesroman gewertet, nur fehlte leider komplett die Romantik, die beiden Charaktere treffen sich das erste Mal "richtig" im letzten Drittel des Buches. Klar durch ihrer tägliche gemeinsame Bahnfahrt (wo sie übrigens kein Wort reden, weil sie sich nicht kennen und die weibliche Prota noch für den männlichen Prota schwärmt) haben sie sich schon gesehen, mehr aber auch nicht. Sie hatten ganz am Anfang einen kleinen E-Mail Austausch, aber der macht es auch nicht mehr fett. Zusammenfassend kann ich sagen, dass man Romantik in diesem Buch vergebens sucht. Und dabei ist die Grundidee der Story so süß. Ich hatte so große Hoffnungen, aber in diesem Buch wurde sehr viel Potenzial verschenkt.
Maya als Prota mochte ich sehr gerne. Sie ist süß, flippig und echt toll. Ich fand ihre Grundeinstellung super, sie liebt Backen, Mode und Romantik. Sie war ein perfekter Wohlfühlcharakter, bis sie am Ende ein bisschen Mist gebaut hat. Ich konnte ihre Handlung eigentlich immer gut nachvollziehen, aber da überhaupt nicht. Diese Aktion war einfach nur unnötig für die Storyline und hat ihr bei mir die ein oder anderen Sympathiepunkte gekostet.
James ist der männliche Prota der Geschichte. Er ist ein loyaler und freundlicher Mensch. Ich mochte ihn sehr gerne. Er war von Anfang bis Ende freundlich und toll. Leider hat man über ihn nicht so viel erfahren. Ich hatte die gesamte Zeit beim lesen das Gefühl nichts über ihn zu wissen. Die anderen Charaktere sind alle, bis auf 2, keinerlei Erwähnung wert. Sie waren alle blass, farblos, waren nur Hülle. Es gab so unglaublich viele Nebencharaktere. Jeder Mitarbeiter, der bei dem Modegiganten FASH arbeitet wo Maya tätig ist, wird namentlich erwähnt! Dazu kommen noch Nachbarn, Maya Spanischschüler und James Kollegen, dass sind auch nochmal tausende. Er ist nämlich in der Werbebrunche tätig und ist regelmäßig bei irgendwelchen Shootings, wo jeder einzelne Mitarbeiter natürlich namentlich erwähnt werden muss. Grrrrrr!!!!
Der Schreibstill war so na ja. Nicht gut, aber auch nicht zum Buch an die Wand schmeißen. Ich fand es schwierig mich an ihn zu gewöhnen. Nach einer weile ging es dann, aber die Sätze waren mir oft etwas zu abgehackt.
Mein Fazit: Ein Buch, das zwar viel Potenzial hatte, dieses jedoch kein bisschen ausgenutzt wurde. Die beiden Protas waren mir meist sympathisch, dafür waren die Nebencharaktere aber ein absoluter Reinfall. Der Schreibstill war so mittelmäßig. Sagen wie es mal so: Wer ein langweiliges Buch mit viel ungenutztem Potenzial möchte ist hier genau richtig!