Rezension

Vieles ist nicht so, wie es scheint

Mord unterm Reetdach -

Mord unterm Reetdach
von Eric Weissmann

Bewertet mit 5 Sternen

„...Ich liebe Sylt, ich liebe meinen Beruf, und das seit mehr als 15 Jahren...“

 

Mit diesen Worten stellt sich Kristan Dennermann, der Ich – Erzähler, den Leser vor. Von Beruf ist er Immobilienmakler.

Der Autor hat einen fesselnden und sehr komplexen Krimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für einen hohen Spannungsbogen und gibt gleichzeitig einen Einblick auf die Insel und ihre Probleme.

Alles beginnt damit, dass Hinnerk Petersen den Makler beauftragt, sein Haus an den Mann zu bringen. Kristan hat in seinem Job feste Prinzipien.

 

„...Friede den Toten, Respekt vor den Lebenden. Wobei Letzteres nicht immer so leicht ist in meinem Beruf. Ein stilechtes Friesenhaus im Südheidetal weckt Begehrlichkeiten...“

 

Es gehört zur Routine, dass Kristan vor dem Besichtigungstermin nochmals einen Rundgang durchs Haus macht. Der Makler ist sehr sensibel, das heißt, er ist empfänglich für gewisse Schwingungen. Und die sind in dem Haus negativ. Liegt das nur an der Vergangenheit?

Am Abend des gleichen Tages wird Kristan von Simon gebeten, nach Hennerk zu sehen. Kristians Hund ist es, der den Toten im Garten findet.

Plötzlich geben sich die Interessenten an dem Haus die Klinke in die Hand. Aber Kristan fallen einige Dinge auf, die nicht zusammenpassen. Er beginnt, Fragen zu stellen und sich genauer umzusehen.

 

„...Doch statt ins Büro zu fahren, umrunde ich jetzt schon zum zweiten Mal das Haus auf der Scuhe nach verdächtigen Spuren...“

 

Dann bekommt er die ersten Warnungen, sich heraus zu halten. Ein Stein mit einer Notiz fliegt dazu durch die Glastür seines Büros.

Bei Kristans Recherchen auf der Insel lerne ich eine Menge über Land und Leute. Der Ermittler ist mir sympathisch. Schon bald wird deutlich, dass er auch sein Päckchen zu tragen hat.

Natürlich bekomme ich ebenfalls mit, wie genau das Immobiliengeschäft funktioniert. Da wird von Seiten der Bieter mit harten Bandagen gekämpft.

 

„...Wo`s nach Geld riecht, sind die Geier nicht weit. Wenn du mich fragst, hatten es so einige auf das Anwesen abgesehen Gibt ja immer weniger schöne Friesenhäuser, die zum Verkauf stehen...“

 

Der Krimi ist sehr raffiniert gestrickt. Nach und nach kommt Kristan hinter die Geheimnisse von Hinnerk. Jeder Schritt vergrößert allerdings auch seine Angst, denn irgendjemand ist sein Tun ein Dorn im Auge.

Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Er ist für manche Überraschung gut. Nicht alles ist so, wie es im ersten Moment scheint.